STUTTGART OPEN FAIR
Über 8.000 Menschen besuchten Ende Januar das 4. Stuttgart Open Fair (SOFa
2009) auf dem zentralen Schlossplatz in Stuttgart. Das im offenen Netzwerk von
über 50 Initiativen veranstaltete Festival des Wandels bot ein vielfältiges
Programm unter dem Titel »Energie für eine andere Welt«. Die BesucherInnen
konnten auf der »WeltBühne« in Liveschaltungen die Atmosphäre des
gleichzeitig stattfindenden Weltsozialforums in Belém miterleben.
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MONDRAGÓN
Das Handelsunternehmen Eroski war bisher schon eine große
baskische Kooperative mit mehr als 8.000 TeilhaberInnen aus der Belegschaft.
Mitten in der extremen Wirtschaftskrise Spaniens hatte die Hauptversammlung im
Januar beschlossen, allen 52.000 Beschäftigten der Eroski-Gruppe, die zum
baskischen Kooperativenverband Mondragón gehört, das angenehme Angebot zu
machen, TeilhaberInnen zu werden, womit die weltweit größte Kooperative
entstehen soll.
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INDYMEDIA LINKSUNTEN
Nach einem knapp einjährigen Organisationsprozess steht
linksunten.indymedia.org ab sofort als strömungsübergreifende Plattform für
unabhängige Berichterstattung zur Verfügung.
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KULTURPAKET
Mitte Januar beschloss der Koalitionsauschuss der Regierungsparteien ein
Konjunkturpaket in Höhe von 50 Milliarden Euro. Das Paket offenbart einmal
mehr, dass Politik in Deutschland immer Politik für die Auto-Lobby ist. Gerald
Grüneklee vom Anares Buch- und Medienvertrieb fordert in seinem Beitrag ein “Kulturpaket”
und hat als erste, eher symbolische Maßnahme ab Mitte Januar eine “Abwrackprämie”
für alte Bücher umgesetzt.
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FÖRDERPREISE FÜR DIE ÖKOLANDWIRTSCHAFT
Auf der Internationalen Grünen Woche wurden Ende Januar Förderpreise für
vorbildlich ökologisch wirtschaftende Betriebe vergeben. Einer der Preisträger
ist die Erzeugergemeinschaft Dreschflegel aus Witzenhausen in Hessen.
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NETZWERK NEWS
Etwas versteckt im Berliner Wrangelkiez befindet sich ein kleines Theater,
das es sich nur notwendigen Aufgabe gemacht hat, Stücke mit aktuell
gesellschaftlichen Themen auf die Bühne zu bringen und sich als alternatives
politisches Tourneetheater versteht.
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GENTECHNIK
2009 soll es zu einer Ballung gentechnischer Experimente in der Obhut des
staatlich getragenen »Agro- Biotechnikums« in Groß Lüsewitz (Mecklenburg-
Vorpommern) kommen. Das jedenfalls wollen die Betreiber von mehreren
Versuchsfeldern mit Weizen, Gerste, Kartoffeln und Petunien. Zur Zeit laufen
mehrere Antragsverfahren – und Protest kündigt sich an.
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HAUSRETTUNG
Die Berliner Waldemarstraße Anfang der 80er
Jahre Foto: Dietmar Kramer
Nach grundlegenden Gedanken und Ratschlägen aufgrund einschlägiger
Erfahrungen, die in den ersten beiden Folgen behandelt wurden und den
Reflexionen über den Weg in die Reparatur-Gesellschaft in der dritten Folge,
geht es im vierten Teil unserer Artikelserie um die Frage, warum es besser ist,
in einem alten Haus zu wohnen. Autor Konrad Kantstein nennt sieben gute Gründe
auf
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NICARAGUA
»Ende des Schweigens – 46 Jahre Diktatur sind genug « war vor 30 Jahren
eine der Losungen, die sich ganz konkret durch eine Botschaftsbesetzung in Bonn
und der Forderung nach Abbruch der Beziehungen der BRD-Regierung mit dem
Somoza-Regime und der Entziehung der Konzernvollmachten von Mercedes und Siemens
manifestierten. Projektarbeit im historischen Kontext beschreibt das Wuppertaler
»Informationsbüro Nicaragua« in seinem Beitrag auf
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DEBATTE
Immer wieder taucht die Frage auf, was denn damit gemeint sei, wenn von Krise
die Rede ist. Welchen Charakter hat diese und was genau gerät da eigentlich in
die Krise? Wie verhält sie sich zu Branchenkrisen und konjunkturellen Krisen?
Sollten wir es gar mit einer System- oder darüber hinaus mit einer
Menschheitskrise zu tun haben? Diese und weitere Fragen stellt Julian Bierwirth
in seinem Debattenbeitrag und plädiert für neue Formen des sozialen
Miteinanders ohne die Logik von Ware, Geld und Staat.
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VORRATSDATENSPEICHERUNG
Das Misstrauen des Staates in seine BürgerInnen scheint groß zu sein und
die Verlockung per Netz den »gläsernen Bürger« zu schaffen, ebenso.
Vorsichtshalber sollen alle unsere Kommunikations- und Bewegungsdaten
gespeichert werden. Und unsere schöne neue Internet- und Handywelt verleitet
geradezu dazu. Erschreckend sind die Versuche von staatlicher Seite, alle
BürgerInnen unter »Generalverdacht« zu stellen und die technischen
Möglichkeiten auszuschöpfen, allemal. Das nachfolgende Beispiel
veranschaulicht, wie unter dem Vorwand der »Sicherheit« nun auch auf
europäischer Ebene in die Privatsphäre eingegriffen werden soll.
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WOHNUNGSBAUGENOSSENSCHAFTEN
Die Beiträge von Genossenschaften zur Quartiersentwicklung sind so
vielfältig wie die Genossenschaften selbst. Sie reichen von der positiven
Ausstrahlung, die Traditionsgenossenschaften mit einem solide und gut
bewirtschafteten Wohnungsbestand im Quartier haben, bis zu Impulsen, die neu
gegründete Genossenschaften mit Selbstorganisation und Selbsthilfe in Wohn- und
Wohnumfeldprojekten setzen.
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