Monatszeitung für Selbstorganisation
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REPRESSIONDas Finanzamt Wuppertal-Elberfeld hat am 14. Dezember dem Frauenverband Courage e.V. mitgeteilt, dass es ihm die Gemeinnützigkeit entziehen will – und dies sogar rückwirkend ab dem Jahr 2010. Wir dokumentieren die Petition an das Finanzamt, die einige Hintergründe zum skandalösen Entscheid aufzeigt und die die Wiederherstellung der Gemeinnützigkeit verlangt. DORFLADENDrei frühere Schlecker-Mitarbeiterinnen eröffneten in Erdmannhausen, nördlich von Stuttgart, den ersten Drehpunkt-Laden. Das Konzept eines konzernunabhängigen Drogeriemarkts wurde von ver.di mit initiiert. Seite 2 REKOMMUNALISIERUNGDas Land Berlin ist und bleibt Schlusslicht der Energiewende. Der Ausbau erneuerbarer Energien kommt noch immer nicht voran, wie es kürzlich die Leitsternstudie der Agentur für Erneuerbare Energien dokumentierte. Die Klimaschutzziele rücken mit dem Weiterbetrieb des Braunkohlekraftwerkes in weite Ferne und der Senat beschränkt sich weiterhin auf unverbindliche Ankündigungen. Dies zu ändern hat sich der Berliner Energietisch zum Ziel gesetzt. Das Volksbegehren »Neue Energie Berlin« geht in die zweite Stufe. Seite 3 ANTIMILITARISMUSSeit 2010 findet im Kölner Stadtteil Mülheim jährlich ein selbstorganisiertes Friedensfestival statt. Einige wenige AktivistInnen organisieren ohne Honorar ein kommerzfreies Kultur-Event. 2012 wurde ein anspruchsvolles Acht-Stunden-Programm auf die Beine gestellt. CONTRASTE-Redakteurin Ariane Dettloff sprach darüber mit dem Geiger und Yogalehrer Alexander Meyen. Seite 4 ANTIRASSISMUSSeit September letzten Jahres protestieren Geflüchtete aus verschiedenen Lagern europaweit gegen Abschiebung, Flüchtlingslager und Residenzpflicht. Der 600 km lange »Marsch der Würde«, der in Berlin endete, immer wieder unterbrochen von rechtsradikalen Angriffen und Demonstrationen, war der Anfang. Seite 4 ANDALUSIENBereits seit elf Monaten verteidigt die Bewegung um die Besetzung des Landgutes Somonte in Palma del Rio ihre Positionen und entwickelt sie weiter. Begonnen hatte alles am 4. März 2012, als LandarbeiterInnen die Finca pública samt 400 Hektar Land besetzten, um den Verkauf des Hofes zu verhindern und um ihn zu bewirtschaften. Seite 5 ZWANGSVERKAMMERUNGDas ist wohl zumindest das Letzte, mit dem enthusiastische Gründerinnen und Gründer von alternativen Wirtschaftsbetrieben rechnen. Ob Genossenschaft, Kollektivbetrieb, ob alternative Energien oder Medien, ob Handwerk oder Gewerbe – stets klopft gleich nach der Gründung eine Kammer an die Tür und verlangt nach Mitgliedschaft und Obulus. Seite 6 FAIRNOPOLYPassend zum Ausklang des »Internationalen Jahres der Genossenschaften« wurde im Dezember 2012 die Genossenschaft »Fairnopoly « gegründet. »Fairnopoly « basiert auf einem neuartigen, fairen Unternehmensmodell: Der Genossenschaft 2.0., eine Online- Handelsplattform. Seite 6 GEMEINSCHAFTENIn unseren Ausgaben vom Sommer und September 2012 stellte unsere Autorin Claudia die neugegründete Kommune Lossehof in der Aufbruchstimmung vor und CONTRASTE vereinbarte, in loser Folge über den weiteren Fortschritt des Projektes zu berichten. Leider ist unsere Autorin mittlerweile aus dem Projekt ausgestiegen, sie berichtet über ihre Gründe auf SERIEDeutschland – ein Land der Mythen. Ob es an der besonderen Neigung zu Staatsverbrechen, am immerwährenden Anspruch, am deutschen Wesen die Welt genesen zu lassen oder an der letztlich fehlenden Geschichte liegt, sei dahin gestellt. Jedenfalls ranken sich um Deutschland und seine Stellung in der Welt bemerkenswert viele Gerüchte, in denen aus der großen, historischen Verbrechernation ein armes Opfer geformt werden soll. Drei solcher zur Zeit immer wieder vorgetragenen Mythen sind bereits in der zurückliegenden Ausgabe beschrieben und widerlegt worden. Hier folgen weitere, die nicht nur im Detail aufklären, sondern auch insgesamt zu kritisch-skeptischem Denken anregen sollen. Seite 12 GENOSSENSCHAFTENNach der Genossenschaftsnovelle 2006 gibt es neue Aktivitäten, die Gründung von Genossenschaften zu erleichtern. Benachteiligungen gegenüber anderen Rechtsformen sollen abgebaut werden. Dies ist nicht immer ganz einfach, da der Grundsatz zu berücksichtigen gilt »Das Kind nicht mit dem Bade ausschütten«. D.h. die Besonderheit dieser Rechtsform vom Förderauftrag bis hin zur Mitgliederdemokratie gilt es mit den Prinzipien der Vereinigungs- und Gestaltungsfreiheit der Gründer/innen in Einklang zu halten. Seite 13
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