Monatszeitung für Selbstorganisation
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REPRESSIONIn Baden-Württemberg reibt mensch sich verdutzt die Augen. In Stuttgart werden gegen das Bahnprojekt S21 Demonstrierende mit Reizgas und Wasserwerfern von der Polizei traktiert und in Heidelberg wird ein verdeckt arbeitender Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) enttarnt. “Unzensiert lesen” lautete die Headline des Beitrages im Dezember 2010 über die ständigen Durchsuchungen in linken Buchläden in Berlin, bei denen es meist um Flugblätter oder die Zeitschrift “Interim” ging. Zwei Tage vor Weihnachten gab es eine “Zugabe”, damit wurden die Läden sieben mal in 2010 durchsucht. Seite 2 LONGO MAÏ
Irgendwann steht jeder vor dem Problem, einen Generationswechsel vorzubereiten, so auch in den etwa einem Dutzend selbstverwalteter und handwerklicher Kooperativen von Longo maï nach nunmehr fast vier Jahrzehnten Existenz. Seit ein paar Jahren tauchen immer wieder Fragen auf: »Wie weiter? Was übergeben wir wie den nach uns Geborenen? Welche Mittel brauchen wir dafür?« Berichte über die Einkochküche von „Mas de Granier“ (Frankreich), den Bau eines Solargewächshauses auf dem Hof Ulenkrug und über einen Film zum Saatgut als Gemeingut vervollständigen den Überblick über die Longo maï Gemeinschaften. Seite 3 PREMIUM COLASeit 2001 vertreibt ein dezentrales Kollektiv eine ganz besondere Cola: Premium Cola ist ein korrektes Produkt, das heißt sie hat einen hohen Koffeingehalt für den ultimativen Kick. Und sie wird unter korrekten Bedingungen hergestellt und vertrieben, das heißt ohne Gewinnerzielung und konsequent selbstverwaltet. Das Kollektiv, dessen Mitglieder bundesweit verstreut leben, produziert nicht selbst, sondern managed ein ausgefeiltes Betriebssystem. Elisabeth Voß interviewte Uwe Lübbermann, den Gründer von Premium Cola auf den Seiten 4 und 5. BEWEGUNGSARBEITERiN
Jutta Sundermann möchte mit niemandem tauschen. »Ich tue nur das, was ich für richtig halte, genieße die Freiheit und freue mich über die Vielzahl an Erfahrungen, die ich mache und gerne auch weitergebe«, sagt sie zufrieden über ihren Job. Die Vollzeitaktivistin ist eine von neun BewegungsarbeiterInnen der Bewegungsstiftung und setzt sich mit ihrer Arbeit für eine ökologischere und gerechtere Welt ein. Seite 6 SOZIALFOREN
Zum zehnten Mal jährt sich das Weltsozialforum, das Anfang Februar in der westafrikanischen Metropole Dakar (Senegal) stattfinden wird. Parallel dazu sind weltweit in verschiedenen Städten regionale Sozialforen und Veranstaltungen geplant – beispielsweise zum sechsten Mal das Stuttgart Open Fair (SOFa). Angesichts des kreativen und ausdauernden Widerstands gegen das Großprojekt Stuttgart21 wird das Thema »Recht auf Stadt« ein Diskussions-Schwerpunkt sein. Seite 11 SOLIDARISCHE ÖKONOMIEDie Einsicht, dass das herrschende Wirtschaftssystem nicht in der Lage ist, die Bedürfnisse der heute lebenden Menschen weltweit zu befriedigen, und dass es die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zerstört, verbreitet sich. »Solidarische Ökonomie« wird zunehmend als Alternative diskutiert. Strategische Überlegungen zur gesellschaftlichen Transformation von Elisabeth Voß auf Seite 12. GENOSSENSCHAFTEN
2006 startete mit der Heide Service eG eine neue Genossenschaft. Sie verstand sich von Beginn an als Eigeninitiative von Menschen der Region und als Partner und Dienstleister für alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Vereine, Kommunen und Institutionen in der Region. Die Wuppertaler Genossenschaft Elberfeld-Ostersbaum nahm im Sommer 2008 als Genossenschaft für Dienstleistungen rund um Haus und Wohnen ihre Arbeit mit drei Mitarbeiter/innen auf. Mittlerweile sind es fünf Vollzeitstellen. Seite 13
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