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Presseerklärung

Utopie ist ein Lebens-Mittel

p.m. aus Zürich
kommt nach Berlin am 11. / 12. Juni 1999

p.m. schreibt seit fast 20 Jahren Sience-Fiction- und phantastische Romane sowie politische Pamphlete. Genauso lange kämpft er mit FreundInnen in Zürich für die Errichtung eines Grosshaushaltes.

Freitag, 11.6.99, 20.00 Uhr

Von der Notwendigkeit, die Geschichte zu ändern, statt sie immer zu wiederholen.

Familiengarten, Oranienstraße 34
10997 Berlin-Kreuzberg (U-Bhf. Kottbusser Tor)
lassen wir p.m. selbst zu Wort kommen:

Das Gestammel »Hätten wir gewusst...« können wir nicht mehr hören. Das gilt für die Massaker der Römer in Gallien genauso wie für Karls des Grossen Sachsenkriege, die Kreuzzüge oder Auschwitz ... Unsere VorfahrInnen damals haben jämmerlich versagt, nicht weil sie nicht wussten, was sie taten, sondern weil sie genau so bequem, organisationsunfähig und zynisch waren wie wir ... Information und Bewusstsein ist für jede/n immer und überall erhältlich, man muss sie sich nur holen ... Es gibt keine `geschichtliche Logik’, die sie entlasten kann. Alle `Sachzwänge’ wurden von den Menschen geschaffen, die dafür verantwortlich gemacht werden müssen. Niemand ist Gefangene/r von irgendwelchen `Traditionen’. Genauso wie es heute kein `Schwamm drüber’ für Stasi-Agenten, KZ-Kommandanten oder Folterer geben kann, kann es keine Generalamnestie für unsere VorfahrInnen geben. Ihr Verbrechen, vor allem ihr Versagen gegenüber den Verbrechern, gehören ohne Verjährung auf den Tisch. Es spielt keine Rolle, ob es zwanzig oder tausend Jahre her ist. Zeit kann keine Wunden heilen, wenn keine wirkliche Änderung erfolgt ist. Im Gegenteil, je länger es her ist, um so schlimmer. Denn je weiter wir zurückgehen, um so grundlegender waren die falschen Weichenstellungen ... Eine Korrektur der patriarchalen Geschichte wäre damals [im Jahre 1000] genauso möglich gewesen wie heute. Unsere Gegenwart kann genauso zu einer unkorrekten Geschichte werden wie die damalige.

Aus: Vorwort zu Die Schrecken des Jahres 1000 Bd. 1

Samstag, 12.6.99, 11.00-16.30

Regionales Treffen autonomer Lebens- und Arbeitsprojekte in Stadt und Land.

Perspektivischer Ratschlag m. Vortrag u. Diskussion

Haus der Familie, Mehringdamm 114
10965 Berlin-Kreuzberg (U-Bhf. Mehringdamm)

Berlin und Brandenburg haben eine bunte Projektlandschaft von ehemals besetzten Häusern, Wohnprojekten, Kommunen, Wagenplätzen, Kollektiven u.a.

In ihnen leben und arbeiten mittlerweile mehrere Generationen von Leuten unterschiedlichster politischer, kultureller und sozialer Szenen. Zum Teil sind diese Projekte durch auslaufende Verträge, Eigentümerwechsel oder bewußte Verdrängung im Zuge der Hauptstädterisierung Berlins bedroht. Im Moment entstehen aber auch etliche neue Gruppen und es gibt konkrete Gelände, die für Projekte nutzbar wären. Wir möchten mit unserer Veranstaltung das Kennenlernen und den Erfahrungsaustausch von bestehenden Gruppen, NeueinsteigerInnen und Suchenden fördern.

Ablauf:

11:00 - 13:00 Uhr:
Vorstellungsrunde anhand der Fragen und Themen, die die anwesenden bestehenden Gruppen, im Aufbau befindlichen Initiativen sowie Einzelpersonen mitbringen.
Danach Vortrag mit Diskussion:

p.m.
Von `Karthago’ zu `KraftWerk 1’ -
bolo’bolo in Zürich

13:00 - 13:45 Uhr:
Mittagspause
13:45 - 15:15 Uhr:
In Kleingruppen können einzelne Themen genauer besprochen werden
15:30 - 16:30 Uhr:
Zum Schluß kommen nochmal alle zusammen, um über weitere Treffen, Zusammenarbeit etc. zu beraten.

Samstag, 12.6.99, 18.00 Uhr

Die Schrecken des Jahres 1000

Lesung & Präsentation des letzten Bandes der Trilogie UFO

Phantastische Buchhandlung,
Bergmannstr. 25
10961 Berlin-Kreuzberg (U-Bhf. Gneisenaustr.)
Die Schrecken des Jahres 1000 ist ein dreibändiges phantastisch-utopisches Ritterepos. Im Jahr 996 wird Rodulf von Gardau, ein kleiner Ritter im mitteldeutschen Raum, das Opfer des New Feudal Management. Es beginnt ganz harmlos damit, daß ihm die Hand ausrutscht. Die BäuerInnen nutzen die Gelegenheit und organisieren einen ihrer vielen, gewöhnlich vergeblichen Aufstände. Doch diesmal gelingt’s. Das heilige Reich Deutscher Nation Ottos III. bricht zusammen, eine neue lebensfreundliche Zivilisation ohne Herrscher, Händler und Priester entsteht... Die Abenteuer des Rodulf von Gardau führen von Europa (Bd.1) über Afrika (Bd.2) zum amerikanischen Kontinent, in die Südsee, nach China. -Und zurück? Mit dem Buch Weltgeist Superstar konnte der schweizer Autor p.m. einen großen Erfolg verbuchen. In diesem Roman begleitet der Autor Karl Marx, der sockenstrickend in lila Latzhose in einem Raumschiff die Erde umkreist zu neuen Sternen- und Philosophiesystemen. In dem Buch Amberland - Ein Reisebuch beschrieb er eine Insel in Form eines Reisebuches, die jedoch nicht existiert. Nach Erscheinen des Buches wurde der Verlag mit Anfragen überhäuft, wo und wie man Reisen nach Amberland buchen könnte. Eine umfassende Sozialutopie entwickelte er in seinem Bestseller (sieben Auflagen und Übersetzungen in acht Sprachen) bolo’bolo. Diesmal hat sich p.m. in einem monumentalen Epos das Mittelalter ausgesucht, wo er seine social-fiction ansiedelte. Seine Romane und Geschichten sind nicht nur phantastisch und/oder utopisch, sondern bilden mit leichten Humor eine grundlegende Kritik an der bestehenden Gesellschaftsform.

[Bibliografie] [Credits] Gestaltung: UMBRUCH Bildarchiv