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Presseerklärung

Utopie als Lebens-Mittel

Der Schweizer Autor p.m. kommt am 11. und 12. Juni 1999 nach Berlin

In den letzten 20 Jahren hat der Autor p.m. an die 12 Science-fiction- und phantastische Romane, sowie politische Pamphlete, und zahlreiche Artikel verfasst. Heute würde man dieses Genre als Social-Fiction bezeichnen.

Seine Wurzeln liegen in der Zürcher Hausbesetzer-Szene, dies ist mit ein Grund dafür, dass p.m. bei seinem Pseudonym geblieben ist, weil sein politisches Engagement für neue Wohn- und Lebensformen nicht auf seine Person abgestimmt werden, sondern als Ideen für eine undogmatische Bewegung Diskussionsstoff liefern sollte.

Sein Erstlingswerk "Weltgeist Superstar" von 1980 konnte schon als Erfolg gebucht werden. Es erlebte mehrere Auflagen, und wurde als Taschenbuch verlegt. 1991 erlebte dieses Werk eine Neuauflage, gedruckt bei Interdruck in Leipzig mit dem Einband der Marx-Engels-Werke.

1983 erschien "bolo’bolo", eine Anleitung für eine Welt ohne Geld, und wie Utopien sofort umsetzbar wären, wenn sich nur genügend Menschen dafür zusammen finden würden. Der Autor begnügte sich nicht nur damit in philosophischer Hinsicht eine Utopie zu entwerfen, sondern rechnete auch vor, dass ein ‘bolo’, bewohnt von ca. 400 Menschen, sozial und ökologisch zu einer autarken Lebensgemeinschaft werden kann, wo Demokratie kein abstrakter Begriff mehr ist, und die materiellen Grundbedürfnisse der BewohnerInnen bei ca. 3-4 Stunden Arbeit gewährleistet werden könnten. "Bolo’bolo" wurde seit erscheinen in 8 Sprachen übersetzt und immer wieder neu überarbeitet aufgelegt.

Als 1989 "Amberland - Ein Reisebuch" erschien gab es Anfragen, wo und wie man diese Insel bereisen könnte. In diesem Buch beschrieb p.m. eine Gesellschaft, die die Politiker längst nicht mehr wählte, sich selbst organisiert hatte, und somit im Sinne von bolo’bolo funktionierte. Mit zahlreichen (Urlaubs-)Fotos, Karten und Insidertips wirkte dieses Buch sehr real.

Ein Beitrag zur politischen Diskussion erschien 1991 unter dem Titel "Europa? Aufhören! - Ein Pamphlet", welches den aufkeimenden Eurozentrismus angriff, der, wie sich neuerdings zeigt, in kriegerischer Weise enttarnt. Ein politischer Lesegenuss erster Güte: "Geographisch betrachtet sind der Begriff "Europa" und der Anspruch, ein Kontinent zu sein nicht haltbar. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass der Kontinent Asien heisst und dass der Zipfel, den wir da bewohnen, höchsten "Westasien" heissen kann."

Es folgen u.a. Diskussionsvorlagen bei Chiapas-Konferenz im Lakadonischen Urwald von Mexiko (deutsch: "Für eine planetare Alternative") oder ein Vorschlag zur Rückeroberung von sozialen Räumen und Handelns in: "Halt! Mittwoch", wo er alle auffordert Mittwochs die Arbeit zu verweigern, und sich den Kindern, Alten, Nachbarn, sich selbst usw. zu kümmern, in dem man zusammen spielt, kocht, feiert und dergleichen mehr.

Seine politisch-ökonimischen Vorstellungen verpackte er zur Milleniumwende (wohlweislich, dass wir gar nicht genau wissen in welchem Jahr wir uns eigentlich befinden) in einem ursprünglich 2000 Seiten umfassenden, globalen mittelalterlichen Epos: "p.m. als Rodulf von Gardau in: Die Schrecken des Jahres 1000". Aus diesem Projekt ist dann eine Trilogie geworden, die 1167 Seiten umfasst. In diesem Werk geht es vor allem um Geschichte, die uns immer wieder aufgezwungen wird, und wir immer wieder ausreden und ‘Sachzwänge’ vorschieben um sie nicht ändern zu müssen: heute wie vor eintausend Jahren (und wie es die Sozialdemokratie und die Grünen es in der jetzigen Zeit auch wieder demonstriert).

Zur Zeit engagiert sich p.m. in einem Projekt namens "KraftWerk 1", wo mitten in Zürich ein Wohn- und Arbeitsprojekt mit 700 Menschen gestartet wird, welches - zwar noch auf dem Boden des Kapitalismus, aber ohne den selbigen - für eine soziale und ökologische Alternative zum bestehenden System geschaffen werden soll.

Die Veranstaltungen:

Freitag, den 11. 6. 99, um 20 Uhr im Familiengarten, Oranienstr. 34, 10997 Berlin-Kreuzberg

"Von der Notwendigkeit, die Geschichte zu ändern, statt sie immer wieder zu wiederholen."

Vortrag / Lesung / Diskussion

Samstag, den 12.6.99, von 11 - ca. 16 Uhr 30 im Haus der Familie, Mehringdamm 114, 10965 Berlin-Kreuzberg

Regionales Treffen autonomer Lebens- und Arbeitsprojekte in Stadt und Land. Perspektivischer Ratschlag mit Vortrag und Diskussion.

Hier wird dann u.a. p.m. einen Vortrag halten: Von ‘Karthago’ zu ‘KraftWerk 1’ - bolo’bolo in Zürich

Samstag, den 12. 6. 99, um 18 Uhr im UFO - Phantastische Buchhandlung, Bergmannstr. 25, 10961 Berlin-Kreuzberg

"Die Schrecken des Jahres 1000". Lesung und Präsentation des Letzten Bandes der Trilogie.

VeranstalterInnen und UnterstützerInnen: CONTRASTE - Die Monatszeitung für Selbstorganisation / Netzwerk e.V. / ARCHIV DER JUGENDKULTUREN e.V. / ESPERO - Forum für libertäre Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung / ANTI-QUARIAT / AURORA-BÜCHERINFO / UMBRUCH - Satz.Repro.Bildarchiv / UFO. Phantastische Buchhandlung. Kontakt: Klaus Farin, Tel.: 030 / 694 29 34