Monatszeitung für Selbstorganisation
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LOKALE ÖKONOMIEBildet weitere Umsonstläden !Seit nun bald drei Jahren betreiben wir, der Arbeitskreis Lokale Ökonomie, in Hamburg den ersten Umsonstladen. Die Idee ist einfach: Wer in Hamburg funktionsfähige Dinge über hat, kann sie bei uns vorbeibringen, statt sie weiter nutzlos bei sich zu lagern oder sie wegzuwerfen. Wer etwas benötigt, kann diese Dinge bei uns umsonst abholen. Hilmar Kunath, Redaktion Hamburg - Jede(r) kann pro Besuch bis zu drei Teile mitnehmen und gerne wiederkommen. Geben und Nehmen sind nicht mechanisch aneinander gekoppelt. Wer braucht, nimmt und wer hat, gibt. Doch wer ein halbes Jahr nur nimmt, kann schon mal gefragt werden, ob er oder sie nicht auch in irgendeiner Form etwas beitragen will. Wir bitten die BesucherInnen um eine freiwillige Spende von 1 DM für unsere Ladenmiete, die wir von Anfang an aus eigener Kraft aufbringen. Große Gegenstände (z.B. Möbel) können wir bei uns nicht lagern. Deshalb schreiben wir sie auf Karteikarten, die im Stadtteilladen ausgehängt werden. So können VorbesitzerIn und Interessenten sich in Verbindung setzen. Bisher haben über 12.000 Leute dieses konsum- und warenkritische Selbsthilfeprojekt für sich nutzen können. Das Stichwort "zu schade zum Wegwerfen" verstehen die meisten Menschen und freuen sich, dass sie ihre nicht mehr benötigten nützlichen Dinge anderen schenken können. Uns ist bei unserer praktischen Umverteilungsaktion wichtig, dass Leute aus allen sozialen Schichten zu uns kommen, auch etliche "normale" Berufstätige, die nicht nur Dinge bringen, sondern auch holen, weil sie nicht mehr einsehen, alles neu zu kaufen. Ständiger Neukauf erhöht die Erwerbszwänge. Niemand wird bei uns gefragt, ob sie oder er "bedürftig" ist. Wir haben das Projekt Umsonstladen mit vier Leuten in unserem 50 qm-Stadtteilladen gestartet. Jetzt arbeiten über zehn regelmäßig mit und eine Reihe weiterer Menschen hilft ab und zu. Die meisten davon sind als NutzerInnen auf uns gestoßen. In den nächsten Monaten werden wir wahrscheinlich in etwas größere Räume umziehen. Darüber hinaus bräuchten wir noch Werkstattraum für unsere Idee "Reparieren statt wegwerfen". Zwei Berliner haben die Internet-Homepage www.alles-und-umsonst.de entwickelt. Das ist quasi ein Umsonstladen im Netz. Hier fehlt natürlich der menschliche Kontakt und verwertungssüchtiger Missbrauch ist dort auch nicht so leicht abzustellen. Trotzdem ist es toll, dass es so etwas gibt. Schließlich sind noch nicht überall Umsonstläden in der Nähe. Seit über einem Jahr betreibt inzwischen auch die Projektgemeinschaft Bremer Commune erfolgreich den Bremer Umsonstladen. Er ist auch über www.umsonstladen.de im Netz erreichbar. Am 2. November eröffnete in Hamburg-Bergedorf der zweite Umsonstladen Hamburgs mit StudentInnen der Fachhochschule "Rauhes Haus". In Dresden funktioniert das Abfallgut e.V. herrlich. In Berlin-Mitte öffnet gerade ein weiterer Umsonstladen (Brunnenstr. 183), in Hannover gibt es inzwischen einen Umsonstladen und in Detmold wird demnächst der erste Umsonstladen unter dem Dach der evangelischen Kirche eröffnen. Wo entsteht der nächste ?? Wir empfangen in Hamburg weiterhin gern Gäste aus anderen Städten, damit
sie sich den Betrieb des Umsonstladens ansehen, um anschließend bei sich zu
Hause ein ähnliches Projekt zu entwickeln. Also: herzlich willkommen ! |
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