Selbstverwaltung wird zur Zeit großgeschrieben bei den
Sozialdemokraten. Der Arbeitskreis Genossenschaftswesen beim SPD-Vorstand
arbeitete sich durch Tonnen von Material und hat sich mit der Herausgabe einer
Broschüre zum Thema "Genossenschaftswesen und Selbstverwaltungswirtschaft"
öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzt. Damit überflügeln die
SPD-Aktivitäten eindeutig die Anstrengungen der GRÜNEN, die sich doch als die
eigentliche Vertretung der Selbstverwaltungsbewegung verstehen. Die GRÜNEN
werden alle Mühe haben, sich gegen die linken SPD-Reformer abzuheben.
Eine erste Reaktion aus grünen Kreisen stellt der Artikel von
Michael Raetsch dar. Er zeigt auf, wie die Aktivitäten der großen Partei zu
bewerten sind und welche konkrete Forderungen die GRÜNEN den doch allgemeinen
Aussagen der SPD entgegenstellen könnten ...
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Böse Zeitgenossen sagen der SPD nach, daß sie mit der
Selbstverwaltungseuphorie letztlich nur auf neue Wählerpotentiale zielt,
vergleichbar mit der Bildungsreformeuphorie in den Spätsechzigern. Die SPD sei
in Wirklichkeit der Wolf im Schafspelz, ohne wirkliches Interesse an der Idee.
Matthias Neuling beschäftigt sich mit der Antwort auf einen früheren Artikel
mit den Hintergründen des neuen SPD-Engagements. Will die SPD wirklich nur
lernen?
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Zu einer eher ablehnenden Haltung zu den Umarmungsversuchen der SPD
kommt Uwe Mädger in seinem Beitrag über Genossenschaftsgründungen. Er
beschreibt die Schwierigkeiten, die sich gerade für kleine Betriebe aus der
Anerkennungspraxis ergeben.
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