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Monatszeitung für Selbstorganisation

 

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Oktoberdruck

Sorgfalt ist gut...

Kontrolle ist besser!

Oktoberdruck gibt es seit fast 12 Jahren Erst in den letzten 11 Monaten wurde die Entwicklung von Kontrollsystemen erheblich vorangetrieben und hat uns geholfen, die Schwundrate zu senken und die Qualität zu steigern.

Wir machen derzeit Reproduktion und Druck von Zeitschriften und Büchern, Plakaten u. ä., drucken auf einer zweifarben GTO-ZP und einer zweifarben Miller TP36S-SW. Die Druckformherstellung erfolgt fast ausschließlich über Positiv-Platten, in der Kamera wird überwiegend mit Copyproof gearbeitet Auf der Positiv-Montage basieren die in der Folge beschriebenen Kontrollen:

Repro: Aufrasterungen - Kontrolle mit dem Fadenzähler. In der Regel soll so belichtet werden, daß in den Tiefen 95 - 100% erreicht werden, in den Spitzlichtern 5 -0%. Durch einen generell zur Vorlage dazugelegten Aufsicht-Graukeil kann der Tonverlauf beurteilt werden.

Filmmontage: Wir haben für die verschiedenen Standardformate und Bindearten spezielle Standbögen, auf denen das jeweilige Format als Millimeterfeld angelegt ist, während dazwischen liegende Beschnitte ausgespart sind. Das erleichtert das einheitliche Ausrichten des Satzspiegels, von Abbildungen usw.

Nach dem Ausschießen und Montieren werden zuerst vom Montierer und dann von einem weiteren Kollegen folgende Punkte kontrolliert:

  1. Richtig ausgeschossen?
  2. Falzmarken, Anlagemarken, Meßbalken, Etikett der Montage, Flattermarke montiert? (Balken auf dem Bund bei Klebebindungen. Sie werden von Bogen zu Bogen 5 mm tiefer montiert und ermöglichen dem Buchbinder auf einen Blick die Kontrolle, ob die Bögen in der richtigen Reihenfolge zusammengetragen wurden und richtig gefalzt sind.)
  3. Abstand des Satzspiegels zum Kopf und Bund, Beschnitt richtig?
  4. Stimmt die Position der Seitenzahl?
  5. Sind alle Abbildungen seitenverkehrt montiert worden?
  6. Sind alle Extrateile montiert und ggf. Einkopierungen/Umkopierungen vorgenommen worden? Bei umfangreichen Arbeiten sollte ein Layout-Muster vorliegen oder eine Seitenliste, in die alle Extrateile und -Arbeiten einzutragen sind).

Der kontrollierende Kollege muß anhand des Auftragszettels überprüfen, ob wirklich das richtige Format und die richtige Bindung gewählt wurde (z. B. Klebebindung oder Rückstichheftung zu 8, 16, 32 Seiten). Nach dieser Kontrolle werden die Montagen von Vorder- und Rückseite aufeinandergelegt und überprüft ob wirklich alles übereinandersteht.

Dann werden die Filmmontagen für beide Seiten eines Druckbogens auf dem Lichttisch passgenau auf beidseitiges Lichtpauspapier geklebt und im Plattenkopierer belichtet. (Beidseitiges Lichtpauspapier im Format 7Ox100 kostet ca. 2 DM pro Bogen). Nach dem Entwickeln in Ammoniakgas wird die Lichtpause gefalzt, geheftet und auf Endformat be- schnitten dem Kunden zur Ansicht und Druckfreigabe vorgelegt. (Die Strichwiedergabe ist recht exakt, Aufrastern fallen etwas heller aus.)

Alle Korrekturwünsche werden in die Lichtpause mit Rotstift eingetragen, die ausgeführte Korrektur wird abgehakt. Zusätzliche Kontrollen für mehrfarbige Aufträge z. B. Buchtitel:

  1. Richtige Rückenstärke berechnet?
  2. Vollständig und alles in der richtigen Farbe und Größe?
  3. Wie steht die Rückenzeile?
  4. Kopfbeschnitt bei Doppelnutzenproduktion vorgesehen?
  5. Notwendige Überfüllungen für Strich-Raster berücksichtigt?
  6. Farbsatzkontrolle.

Danach wird die Schwarzform auf Lichtpauspapier oder Copyproof-Papier belichtet, die Farben werden auf farbige Folien* in den Grundfarben rot (magenta), blau, gelb im Plattenkopierer kopiert und in Positiventwickler entwickelt. Dann werden sie auf die Kopie der Schwarzform geklebt und das Muster auf Endformat beschnitten dem Kunden zur Kontrolle vorgelegt.

Plattenkopie: Vor der Plattenkopie wird im Kopierer nach Butzen (Popeln) sowie nach Schnittkanten und Tesafilm unter oder dicht am Druckbild gesehen um Hohlkopien zu vermeiden. Bei den entwickelten Druckplatten werden Tonraster und Aufrasterungen eingefärbt (Kalle Schutzfarbe RC 43), um Hohlkopien rechtzeitig vor dem Druck zu erkennen. Belichtung und Entwicklung der Platten werden über einen mitkopierten Halbtonkeil kontrolliert.

Kontrolle im Druck: Nach dem Einrichten wird ein Bogen gefalzt und auf Endformat beschnitten, mit der Lichtpause verglichen - wurden alle Korrekturen ausgeführt? Kontrolle auf Hohlkopien, nochmalige Kontrolle auf Stand des Satzspiegels auf dem Leuchtfeld des Kontrollpultes, Vergleich mit den Angaben des Auftragszettels.

Während des Fortdruckes zusätzliches Messen der Einfärbung auf dem 4 mm breiten Meßstreifen im Beschnitt. (Dieser Meßstreifen erhöht auch die Farbabnahme und läßt damit Minus-Korrekturen schneller wirksam werden.

Kundenreaktion: Unsere Kunden haben die Kontrollmöglichkeit der Lichtpausen positiv aufgenommen, obwohl sie dafür extra kommen müssen. Dabei machen sie häufig von der Möglichkeit Gebrauch, noch eigene Fehler korrigieren zu lassen.

Für die Wintertage bieten wir eine Arbeitsgruppe über unsere Druckformherstellung an. Wir bitten aber um vorherige schriftliche Anmeldung.

Ingrid und Constantin/Oktoberdruck

* (Bezugsquelle für Lichtpausmaterial im Fachhandel, für die Farbfolie für Positiv- oder Negativ-Kopie: Tenoplast GmbH, Unnauer Weg 6, 5000 Köln 71, Tel.: 0221/79 44 79)

 

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Copyright © 1999 CONTRASTE Monatszeitung für Selbstorganisation
Stand: 24. Juli 2008