Monatszeitung für Selbstorganisation
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ZUR DEBATTE UM »NEW WORK« IN CONTRASTEKann »Neue Arbeit« ein zweites Standbein neben der Erwerbsarbeit werden?Ein Diskussionsschwerpunkt der Zeitschrift CONTRASTE im vergangenen Jahr entstand im Zusammenhang mit dem »New Work«-Konzept von Prof. Frithjof Bergmann. Auf ein Interview mit ihm bezogen sich längere Beiträge. Seine Veranstaltungen sind regelmäßig gut besucht. Es entstehen weiterhin Neue-Arbeit-Gruppen in Deutschland. Z. B. ist in Bremen eine Projektgemeinschaft Neue Arbeit geplant. von Hilmar Kunath, Redaktion
Hamburg - Das
New-WorkArbeitsmodell: Es gilt nach F.
Bergmann eine neue Art von
Betrieben aufzumachen. Diese sollen sich in einem langen Prozeß von der
Lohnarbeit wegentwickeln. (Das Ganze ist nicht schematisch aufzufassen, sondern
als kurzer Ausdruck einer gewünschten Entwicklungsrichtung.) Nur noch zwei Tage
werden die Menschen in dem neuen Betrieb herkömmliche Erwerbsarbeit (allerdings
gemeinschaftlicher gestaltet) machen. Durch die stark reduzierte
Wochen-Arbeitszeit wird sie deutlich effektiver. Ein Teil der Überschüsse
sollte in eine betriebliche Stiftung wandern. Daraus werden »payed callings«,
Stipendien für die Beschäftigten, bezahlt. Mit den Stipendien wird den
ArbeiterInnen über längere Zeit (ohne Erfolgszwang) ermöglicht, eigene
kreative Ideen zu verfolgen. Das würde das zweite Drittel der neuen
Wochenarbeitszeit ausmachen - auch wenn sie im Block genommen würde. Die beiden
letzten Tage sollen einer Selbstversorgung auf hohem technologischen Niveau
dienen, einer »high technological self-providing«. Dabei gelte es, zuerst die
großen Posten der individuellen Ausgaben, die auch die großen Abhängigkeiten
vom Warenmarkt bedeuten, durch Selbstversorgung zurückzuschrauben. Hauptbereich
der persönlichen Ausgaben ist dabei häufig die Miete. Die selbstverwalteten
Gruppen und Betriebe sollten sich daher gemeinsam eigene Häuser bauen. Auch die
Versorgung mit biologisch angebautem Gemüse in Containern mit speziellem Nährsubstrat
hätten Gruppen in US-Großstädten begonnen. Bei dieser neuen Mischung von Noch-Lohnarbeit und Schon-selbstbestimmterer-Arbeit und produktiver Muße geht es ihm darum, daß die Beteiligten »herauskriegen, was sie wirklich, wirklich wollen«. Sie kommen in einen Prozeß, in dem sie die eigenen kreativen Ansätze weiterentwickeln können und sich vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben fragen, was sie eigentlich werden und sein wollen. Zustimmung und Kritik
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