Monatszeitung für Selbstorganisation
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NACHLESE ZUM WIENER KONGRESSSolidarische Ökonomie
Wien war vom 20.-22. Februar Schauplatz eines internationalen Solidarische Ökonomie Kongresses. Als bunte Gruppe von Engagierten, die vom Berliner Kongress 2006 inspiriert wurden, konnten wir uns nach eineinhalbjähriger Vorbereitungszeit über regen Zuspruch freuen: Sowohl die inhaltliche Vielfalt (120 Programmpunkte) als auch ca. 1.000 TeilnehmerInnen zeugen vom verbreiteten Wunsch, neue Formen des – nicht nur wirtschaftlichen – Miteinanders kennenzulernen, zu diskutieren und sich diesbezüglich zu vernetzen. Vom Kongress-Vorbereitungsteam # Die Kongressvorbereitung und -organisation selber lässt sich als über weite Strecken gelungener offener, partizipativer Prozess beschreiben. Von Beginn an wurden egalitäre Formen sowohl in der Struktur als auch in der Organisation des Kongresses ausprobiert. Alle Beiträge sollten gleich behandelt werden. Der Aufruf, einzelne Programmpunkte einzureichen, ging wiederholt über verschiedene Kanäle, um möglichst viele Interessierte einzubinden. So entstanden schließlich die 120 Programmpunkte. Darüber hinaus war von Anfang an vorgesehen, am Kongress auch »Prozessräume« für spontane Treffen und zusätzliche Angebote bereitzustellen. Die Plena bzw. die Vernetzungs- & Reflexion-Open- Spaces dienten der Unterstützung dieser offenen und egalitären Arbeitsweise. Sie wurden moderiert und sollten zum Kennenlernen, zur Reflexion und zur Vernetzung beitragen. Elemente der Methode »open space« fanden sich in die gesamte Kongressstruktur integriert. Für Solidarische Ökonomie ist die Selbstorganisation zentral. So wurde die Vorbereitung wie auch die Durchführung des Kongresses ehrenamtlich von zahlreichen engagierten Personen bewältigt. Alle TeilnehmerInnen wurden herzlich eingeladen, zum Gelingen des Kongresses beizutragen und nicht wie üblich eine »Serviceleistung« zu erwarten. Dabei galt das Prinzip, je mehr jede/r am Kongress übernimmt, desto weniger haben die Einzelnen zu tun. Um die Teilnahme möglichst vielen Menschen zu ermöglichen, gab es keine fixen Teilnahmegebühren, sondern freiwillige Beiträge nach Selbsteinschätzung. Diese dienten dazu, anfallende Kosten abzudecken wie auch Fahrtkostenzuschüsse für VeranstalterInnen der Programmpunkte zu gewähren. Neben den Subventionen waren diese Beiträge für das finanzielle Gelingen des Kongresses sehr wichtig. Bereits der Entstehungsprozess des Kongresses hat viel Positives bewirkt: so erfuhren zahlreiche Initiativen und Personen von einander oder haben sich vernetzt; und so konnte bereits im Vorfeld vielfach Interesse für den Begriff und die vielfältigen Ansätze solidarischen Wirtschaftens geweckt werden. Vor dem Hintergrund einer lebendigen und globalisierungskritischen Bewegung und nicht zuletzt angesichts der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise gilt unsere Hoffnung der Stärkung und Vernetzung aller Initiativen, die kritische Theorien und praktische Projekte verbinden. Neben dem Aufzeigen von Projekten auf lokaler, regionaler und globaler Ebene wollten wir mit dem Kongress den Begriff »Solidarische Ökonomie« im deutschen Sprachraum bekannter machen, den Austausch, die Auseinandersetzung und Vernetzung in Theorie und Praxis stärken und nicht zuletzt motivieren, in diesem Sinn aktiv zu werden. Unser Verständnis von »Solidarischer Ökonomie « ist dabei breit angelegt, also bezogen auf Solidarität als gegenseitige Unterstützung und eine Ökonomie, die sich an den menschlichen Bedürfnissen orientiert und nicht umgekehrt. Auf den vier Seiten dieses CONTRASTE-Schwerpunktes könnt ihr Organisatorisches und Atmosphärisches zum Kongress nachlesen, Berichte von einzelnen Workshops und ein Pro- und Contra zu Regiogeld in der Solidarischen Wirtschaft. Weitere Dokumentationen, Fotos und Filme findet Ihr auf der Startseite von www.solidarische-oekonomie.at Schwerpunktthema Seite 7 bis 10 SCHWERPUNKTTHEMAKonsens und Open Space Von der Vorbereitung zum Kongress Seite 7 Persönliches zum »Abenteuer Kongress« Wie ich von den Menschen überrascht wurde Seite 7 Und es gibt sie doch noch: Die WeltverbesserInnen Seite 7 Kapazitäten und Grenzen Regionale Gutscheinsysteme Seite 8 Fehlerhafte Analyse –falsche Strategie Sackgasse Regionalwährung Seite 8 Pay as you wish: Der Wiener Deewan Seite 9 TÜWI, Dumpster und vegan Seite 9 Subventionsstrategien und Vereinsgründung Seite 9 Lateinamerikanische Erfahrungen Fernreisen ins Naheliegende Seite 10 Solidarität mit den ArbeiterInnen von Sinvoz Seite 10 Workshop Generationsübergreifende Wohnprojekte Ausgeprägte nachbarschaftliche Hilfe Seite 10 |
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