Monatszeitung für Selbstorganisation
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KONGRESS "SOLIDARISCHE ÖKONOMIE IM GLOBALISIERTEN KAPITALISMUS" EIN RIESIGER ERFOLGKongress soll zur Institution werdenMit 1.400 registrierten TeilnehmerInnen sind mehr als doppelt so viele Menschen zum Kongress "Wie wollen wir wirtschaften? Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus" nach Berlin gekommen als erwartet. "Der Kongress war ein riesiger Erfolg", sagte Dagmar Embshoff von der Bewegungsakademie in Verden, einem der Träger des Kongresses. "Eine neue Generation von jungen Menschen hat die Projekte und Ansätze Solidarischer Ökonomie für sich entdeckt." Redaktion Heidelberg - Damit entstand eine Brücke zu schon lange bestehenden Projekten der älteren Generation. Neben verschiedenen Sektoren der Solidarischen Ökonomie waren viele Aktive aus sozialen Bewegungen vertreten, darunter zahlreiche internationale Gäste. Solidarische Ökonomie ist mehr als ein Kind der Not - das wurde beim Kongress in über 100 Veranstaltungen deutlich. Es gehe nicht einfach darum, die neue Ungleichheit und Unsicherheit im Zuge der neoliberalen Globalisierung erträglicher zu machen, so die Überzeugung der VeranstalterInnen. Vielmehr eröffnen Projekte Solidarischer Ökonomie den beteiligten Menschen neue Handlungsspielräume, erfinden eine neue Form der Wirtschaft und fordern ihre sozialen Rechte ein. Die politischen Rahmenbedingungen für diesen Wirtschaftssektor sind in Deutschland im internationalen Vergleich denkbar schlecht. Anders als in europäischen Ländern wie Frankreich, Italien oder Spanien oder in lateinamerikanischen Ländern wie Brasilien, Argentinien und Venezuela, fehle eine aktive politische Unterstützung, kritisierten die ReferentInnen bei verschiedenen Veranstaltungen. Genossenschaften werden im Vergleich zu anderen Rechtsformen sogar benachteiligt. Unterstützung für Betriebsübernahmen durch die Belegschaft gibt es weder von der Politik noch von den Gewerkschaften. Initiiert durch diesen Kongress wird es ein erweitertes Bildungsangebot für Solidarische Ökonomie geben, hoffen die VeranstalterInnen. Auf dem Kongress haben sich Lehrende mehrerer Universitäten zusammengeschlossen, um entsprechende Angebote auf den Weg zu bringen. Der Trägerkreis des Kongresses will seine Arbeit fortsetzen, die Diskussion zu Solidarischer Ökonomie verstetigen und in etwa zwei Jahren erneut eine Großveranstaltung organisieren. Der Kongress soll angesichts des großen Interesses zu einer Institution werden. CONTRASTE plant für den Januar 2007 einen Themenschwerpunkt zu den Ergebnissen des Kongresses und in den nächsten Monaten wird eine Kongressdokumentation als Buch erscheinen. In der Folge soll eine Vortragstournee stattfinden und die Botschaft des Kongresses in die Regionen tragen. Die Internetseite www.solidarische-oekonomie.de wird zu einer Kommunikationsplattform ausgebaut und die dazugehörige E-Mailingliste weiterlaufen. Der Kongress "Wie wollen wir wirtschaften? Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus" wurde getragen von: Bewegungsakademie, Attac Deutschland, Bundeskongress Internationalismus (BUKO), Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, CONTRASTE, DGB Berlin-Brandenburg, Europäisches Netzwerk für ökonomische Selbsthilfe und lokale Entwicklung, FDCL, Netz für Selbstverwaltung und Selbstorganisation, Netzwerk Grundeinkommen, Netzwerk Selbsthilfe, Weltladendachverband, u.v.a. |
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