Monatszeitung für Selbstorganisation
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FOEBUD E.V.: DIE ELEKTRONISCHE GESUNDHEITSKARTEAufklärung fürs WartezimmerDie elektronische Gesundheitskarte (eGK) hat schon mehr als eine Milliarde Euro verschlungen und bleibt in der Kritik. Das Geld, so denken anscheinend die Krankenkassen, soll nicht umsonst versickern. Deshalb fangen diese nun mit aller Macht an, Patienten zu verunsichern und Fotos einzufordern. Von FoeBud e.V., Bielefeld # Die elektronische Gesundheitskarte ist eine neue Krankenversichertenkarte, die die alte Krankenversichertenkarte bis 2013 ersetzten soll. Das Projekt hat schon einige Jahre auf dem Buckel: Seit 2006 soll die eGK eingeführt werden. Dies verzögerte sich durch technische Probleme und Sicherheitsbedenken. Das Ende des Jahres 2011 sollte der Durchbruch werden: Bis dahin sollten die gesetzlichen Krankenversicherungen an 10% ihrer Versicherten die eGK ausgeben (der sog. Basis-Rollout). Die neue Karte enthält einen Mikroprozessorchip, auf dem Daten – wie z.B. ein Notfalldatensatz und die Bereitschaft zur Organspende – gespeichert werden können. Außerdem können mit ihr Informationen, wie eine elektronische Krankenakte, von einem zentralen Server abgerufen werden. Was ihr Arzt also bisher in Papierform vor sich liegen hatte, soll digital und für alle behandelnden Ärzte einsehbar gespeichert werden. Vielleicht sind auch Sie schon betroffen und sollten ein Foto einschicken? Besser, Sie tun es nicht. Der Foe- BuD hat schon mehrmals auf die Gefahren und Nebenwirkungen der eGK aufmerksam gemacht: Gläserne Patienten, weniger Zeit der ÄrztInnen und die ungeklärte Frage, wer die Daten dann eigentlich kontrolliert. Im Moment wenden sich viele alarmierte Versicherte mit genau diesen Fragen an uns, weil sie unsere Bedenken teilen und selbst keine eGK in Anspruch nehmen wollen. Das FAQ zur eGK auf unserer Homepage und unser eGK-Infopaket fürs Wartezimmer wirken also (1). Auch Ihre Ärztin oder Arzt können das Paket mit praktischen Tipps, Widerspruchsvordruck für die Krankenversicherung, Aufsteller und Plakaten im FoeBuDShop bestellen. Bitte helfen Sie uns: Informieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker über dieses Angebot. Einzelne Musterexemplare können Sie gratis in unserem Onlineshop bestellen oder herunterladen. Meine Versicherung will ein Foto von mir. Was kann ich tun? Sie müssen kein Foto einsenden. Wie wäre es stattdessen mit einem begründeten Widerspruch? Einfach und schnell geht das mit dem in unserem Flyer abgedruckten Abschnitt. Diesen können Sie im FoeBuD-Shop bestellen oder herunterladen (2). So teilen Sie der Krankenkasse mit, dass Sie die eGK ablehnen und deswegen kein Foto einsenden. Bleiben Sie standhaft! Ihre Kasse wird Sie wiederholt auffordern, ein Foto einzusenden. Habe ich Nachteile dadurch, wenn ich kein Foto einsende? Nein! Im schlimmsten Fall erhalten Sie einfach keine eGK. Ihr Versicherungsschutz bleibt bestehen. Beim Arzt können Sie Ihren Versicherungsschutz durch Ihre alte Versichertenkarte nachweisen. Bis 2013 wird sowohl die eGK als auch die alte Krankenversicherungskarte vom Arzt akzeptiert. Die Krankenkassen begründen ihre Forderung nach einem Foto mit dem Sozialgesetzbuch V §291a. Doch dieser schreibt das Foto keineswegs zwingend vor. Wir unterstützen die Aktion stoppt-die-e-card.de und sind damit nicht allein: Auch die Freie Ärzteschaft und über 750.000 Menschen unterstützen die Petition gegen die elektronische Gesundheitskarte (3). 1) Unsere »häufig gegebenen Antworten auf häufige Fragen zur eGK«: www.foebud.org/gesundheitskarte/faq-egk 2) Der Link zu unserem eGK-Folder: https://shop.foebud.org/thema/gesundheitskarte 3) Zur Online-Petition: www.stoppt-die-e-card.de/index.php?/pages/petition.html |
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