Monatszeitung für Selbstorganisation
|
SelbstdarstellungStändiger Bauernmarkt in MoldIn Mold bei Horn wurde eine gemeinschaftliche Vermarktungshalle für einen ständigen Bauernmarkt eingerichtet, der seit Ostern 1984 in Betrieb ist. Der Standort befindet sich an der gut befahrenen Bundesstraße 4 neben dem Buschenschank von Familie Knell. Träger des Projektes sind Waldviertler Bauern, die sich zu einem Verein, der "Vereinigung Waldviertler Bauern" zusammengeschlossen haben. Bisher sind bereits 30 Bauern aus verschiedenen Regionen des Waldviertels, wie z.B. aus der Gegend von Zissersdorf, Etzmannsdorf, St. Leonhard/HW., Rappottenstein und Mold, Mitglieder und weitere Interessenten sind vorgemerkt. Die Verantwortung und Leitung des Bauernmarktes obliegt dem Vorstand des Vereins, Obmann ist Georg Widhalm aus St. Leonhard/HW. Ziele der Vereinigung Waldviertler Bauern:Ein vorrangiges Ziel ist, für die Bauern ein zusätzliches Einkommen zu ermöglichen. Dies wird erreicht durch:
Durch die Veredelung von Rohprodukten, die sehr arbeitsintensiv ist, und durch das Vermarkten werden Arbeitsplätze in der Landwirtschaft erhalten. Ein weiteres Ziel ist, gesunde Nahrungsmittel zu produzieren. Das heißt zunächst: Keine Massentierhaltung, keine Intensivlandwirtschaft und bedeutet für die Zukunft, sich am ökologischen Landbau zu orientieren. Der direkte Kontakt der Bauern zu den Konsumenten ist sicherlich für beide Seiten eine interessante Erfahrung und Bereicherung. Die Konsumenten erhalten gesunde Produkte, lernen die Erzeuger persönlich kennen und können Produktwünsche und -reklamationen direkt äußern. Der Bauernmarkt bietet folgende Produkte an:Brot und Backwaren (Mohnstrudel, -zelten, Grammelbäckerei, Germknödel. ..); Speck und Wurst, Lammfleisch und Lammwurst; Käse; Gemüse, Obst; Eier; Getreide; Kartoffeln; Fische, Wein; Brennholz, Zierpflanzen, Christbäume; bäuerliches Kunsthandwerk. Verkauf der Produkte:Die Bauern selbst verkaufen ihre Produkte in der Vermarktungshalle in Mold, die aus acht Verkaufskojen besteht, auf der Basis des Ab-Hof-Verkaufes. Jeder Bauer ist für seine Produkte und deren Qualität verantwortlich. Allerdings müssen die lebensmittelrechtlichen Bestimmungen eingehalten werden. Diesbezüglich haben sich die Bauern bei Juristen erkundigt. Der Verkauf erfolgt aber auch am eigenen Hof. Die Erfahrungen der Lavanttaler Vermarktungsgemeinschaft und der Bäuerlichen Direktvermarktung in Schönau i.M. zeigen, daß ein Teil der Konsumenten die Produkte direkt am Hof abholt nachdem sie die Bauern in der Vermarktungshalle kennengelernt haben. Der Bauernmarkt wird zunächst am Wochenende die Produkte anbieten, nach Bedarf werden die Öffnungszeiten erweitert. Entstehung, Beratung und Finanzierung:Die Idee, in Mold eine Vermarktung bäuerlicher Produkte aufzubauen stammt von Familie Knell, die in Mold ein Grundstück gekauft und darauf einen Buschenschank errichtet hat. Daß dieses Projekt jedoch in der Form einen gemeinschaftlichen Zusammenschlusses von Bauern realisieren wird, ist auf die gezielte Beratung des Berglandaktionsfonds (Dr. Rohrmoser) zurück zu führen. Er unterstütze die Initiatoren tatkräftig bei der Suche von Bauern, Koordinierung, Vereinsgründung und Förderungsabwicklung der Sonderaktion des Bundeskanzleramtes. Zusätzliche Beratung und vor allem die Aufbringung der Förderungsmittel des Landes NÖ erfolgte durch Dir. Kastner und Bgm. Ing. Strommer. Die Planung und Beratung im baulichen Bereich macht mit großem Engagement und guten Ideen Architekt Thurn. Von den Baukosten leisten 1/3 die Bauern (Barmittel und Eigenleistung), 1/3 der Bund aus Mitteln der Berggebietssonderaktion und 1/3 das Land NÖ. Aufgabe der Vereinigung Waldviertler Bauern:Die Hauptaufgabe ist die Einrichtung und Erhaltung der Vermarktungshalle, darüber hinaus kommen der Vereinigung folgende Aufgaben zu:
Da der Bauernmarkt an der sehr dicht befahrenen B 4 erreicht wird, und durch den bereits bestehenden Buschenschank bewiesen ist, daß viele Durchfahrende stehen bleiben und Einheimische hinfahren, ist zu erwarten, daß auch der Bauernmarkt einen guten Absatz erzielen wird. Außerdem entsteht dort noch eine Tankstelle, die zusätzlichen Anreiz zum Stehenbleiben bietet. Der Bauernmarkt in Mold wird darüber hinaus den Fremdenverkehr anregen und somit eine gewisse Belebung der Region bewirken. Anton Rohrmoser |
Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser
Website an: CONTRASTE
|