Monatszeitung für Selbstorganisation
|
OSKAR FÜR DATENKRAKENAm 16. Oktober 2009 wurden während einer Gala in Bielefeld unter dem Beifall von etwa 400 Menschen die deutschen BIG-BROTHER-AWARDS an Preisträger aus fünf Kategorien (Lifetime, Politik, Arbeitswelt, Wirtschaft und Sport) verliehen. SELBSTORGANISATION
»Politik erschöpft sich nicht in Wahlen oder Demonstrationen. Politik hat mit der Gestaltung unserer alltäglichen Lebensbedingungen zu tun und damit, wie wir unsere Entscheidungen treffen. Heute geschieht dies im Rahmen hierarchischer Verhältnisse. Bestimmend sind die autoritären Befehlsstrukturen von Machteliten. Kooperativen und Kommunen basieren im Gegensatz dazu auf der freien Assoziation Gleicher in basisdemokratischen Strukturen. Sie widersprechen dem herrschenden Paradigma und verkörpern das gesamtgesellschaftliche Ziel, das wir erlangen wollen. Letztlich sind alle radikalen Gruppen, die basisdemokratischen Prinzipien folgen, Kooperativen. Radikale linke Politik ist an sich ein kooperatives Projekt«, so der Autor John Curl im Interview auf Seite 3. GENTECHNIK
Der »InnoPlanta e.V.« mit Sitz in Gatersleben ist der lauteste, aber gleichzeitig erschreckend inhaltsleere Marktschreier für die uneingeschränkte Nutzung manipulierter Tiere und Pflanzen im Land. In seinem Vorstand sitzen aber nicht nur Firmen, sondern auch die Geschäftsführerin der regionalen Wirtschaftsförderung, der Vize des Landesbauernverbandes sowie Beamte. In der dritten Folge unserer Aufklärungsserie über den Filz in der deutschen Gentechnik geht es um die Lobbyisten der grünen Gentechnik. Seite 4 NETZWERK NEWSUnzählige Plakate aus politischen Bereichen der vergangenen 20 Jahre sammelte die Berliner Gruppe "Politisches Plakat" seit 2006. Neben deren Präsentation im Internet wurde nun eine Ausstellung konzipiert, die darauf wartet, auch in anderen Städten gezeigt zu werden. Seite 4 FRAUENHÄUSERZur Zeit gibt es 135 Autonome Frauenhäuser in Deutschland. Häufig tragen sie den Vereinsnamen »Frauen helfen Frauen« und bilden damit weitere wichtige Prinzipen ihrer Arbeit bereits im Vereinsnamen ab. Frauenhäuser sind Orte von Frauen für Frauen. 1980 wurde die »Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser« als Dachverband gegründet. Seite 5 DOKUMENTARFILM Der Dok-Film "Brigadistas" begleitet Veteranen und einige Veteraninnen der Internationalen Brigaden, die im Spanischen Krieg 1936 - 38 mitgekämpft haben, auf einer Reise durch Spanien 2006 - 70 Jahre danach. Seite 5 CENTRO SOCIALEUnkommerzielle Räume, die von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen selbst verwaltet, gemeinschaftlich und ohne staatliche Vorgaben genutzt werden können sind selten geworden. Deshalb haben sich seit Juni 2008 zahlreiche Menschen die ehemaligen Handwerkstätten in der Sternstrasse 2 in St. Pauli als Freiraum angeeignet und das Centro Sociale geschaffen. Seite 5 HAUSRETTUNG
Es ist ja kein Krieg. Wir leben mitten im Frieden, jedenfalls in Deutschland. Trotzdem findet etwas statt, was sonst nur in und nach Kriegszeiten geschieht: ganze Regionen laufen leer und veröden, besonders in Ostdeutschland. Städte verlieren fast die Hälfte ihrer Einwohner, in manchen Dörfern wohnen nur noch ein paar unbewegliche Alte. "Mit Ruinen leben", die 10. Folge unserer Artikelserie in Sachen Hausrettung auf Seite 6. PHILIPPINENFreiwillige aus Deutschland beobachten die Durchsetzung der Menschenrechte von philippinischen Bauern bei ihrem gefährlichen Kampf gegen ungerechte Großgrundbesitzer. Unser Bericht über die Arbeit der Menschrechtsbeobachter des International Peace Observers Network (IPON) auf Seite 11. ARBEITERiNNENKAMPF IN ITALIENDie »INNSE Mailand« stellt Pressen und Walzen für die Stahlindustrie her. Früher haben an den riesigen Maschinen 2.200 Menschen gearbeitet. Heute sind es 50 (darunter 14 Frauen), die nach verschiedenen Besitzerwechseln und Frühpensionierungen übrig geblieben sind und sich mit einer seltenen Entschlossenheit gegen den Verkauf ihrer Fabrik zur Wehr setzten. Seite 12 GENOSSENSCHAFTENDer als gemeinnützig anerkannte "Arbeitsförderverein" nahm 1999 seine Arbeit auf und hatte zeitweise 20 bis 25 Mitarbeiter. Sie waren jeweils für mehrere Monate beschäftigt und wechselten ständig. Es handelte sich immer um Sozialhilfeempfänger, die von den zuständigen Stellen an den Verein vermittelt wurden. Das Arbeitsfeld lag im Grünen Bereich mit Vegetationspflege, also Heckenschnitt, Baumfällarbeiten, Mühen usw. Bei der Suche nach einer geeigneten Rechtsform für ein Unternehmen, das sich aus Mitarbeitern zusammensetzt, die normalerweise auf dem 1. Arbeitsmarkt keine Chancen haben, stießen die Initiatoren auf die "Genossenschaft ". Als Genossenschaft D.I.S. entstand das Unternehmen nach zweijähriger Vorbereitungszeit am 1.7.2007. Seite 13
|
Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser
Website an: CONTRASTE
|