Monatszeitung für Selbstorganisation
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ALTERNATIVER NOBELPREISDer “Right Livelihood Award” wurde 1980 ins Leben gerufen. 133 Personen aus 57 Ländern sind seitdem mit dem Preis ausgezeichnet worden. DIE GROSSE ILLUSIONDie “Regulierung der Finanzmärkte” wird zum neuen Mainstream. Der CDU-Politiker Heiner Geißler erklärt, dass “die Marktideologie gescheitert” sei. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac fühlt sich bestätigt. Hat man es doch seit Jahr und Tag gesagt: die “entfesselten“ Finanzmärkte sind instabil. Nun fühlt Attac seine große Stunde gekommen, so scheint's. Und man bläst zum Halali: “Die Krise ist die direkte Folge der Gier und der Skrupellosigkeit der Banker und Fondsmanager - und vor allem der Tatenlosigkeit der Politik”, tönt Attac Deutschland auf der Titelseite seiner Webpage. Attac liegt falsch, meint Andreas Exner in seinem Beitrag auf Seite 3. GEBURTSTAGEGleich drei Jubiläen gilt es in diesem Monat zu feiern: Netzwerk Selbsthilfe Berlin wird 30 Jahre jung und die rasende Netzwerk-Sau hat in den vergangenen 30 Jahren viel erlebt. 1.300 Projekte wurden durch Zuschüsse und Darlehen gefördert. Obwohl man ja bekanntlich niemanden über 30 trauen soll, sagen die NetzwerkerInnen: „Jetzt erst recht! Wir haben noch viel vor und es sind noch viele Steine ins Rollen zu bringen“.
Auch zukünftig vieles bewegen will das feministische Magazin „an.schläge“. Das österreichische Magazin feiert seinen 25. Geburtstag mit einem Symposium und einem rauschenden Fest. Die „an.schläge“ sind einmalig. 25 Jahre lang ein feministisches Magazin zu produzieren - in den letzten 14 Jahren Monat für Monat - das ist im deutschsprachigen Raum einmalig.
Auch die christliche „Basisgemeinde Wulfshagenerhütten“ begeht ihren 25. Geburtstag. „Gerechtes Wirtschaften - Vision und Wirklichkeit“, ein Rück- und Ausblick von Lore und Clemens Weber. Seite 4/5 SELBSTVERWALTETE ZENTRENDie Freiburger KTS ist ein zentraler Ort für Subkultur, Selbstorganisation und antipazipatorische politische Aktivitäten. Das Haus, das derzeit von 16 Gruppen genutzt wird, kann mittlerweile auf eine 14jährige Vergangenheit zurückblicken und ist heute das letzte aktive, selbstverwaltete politische Zentrum in Baden-Württemberg.
Seite 5 NEUER P.M.-ROMANDas Pseudonym p.m. wird von einem Schweizer Autor und Philologen verwendet, der vor allem durch seine 1983 erschienene anarchistische und antikapitalistische soziale Utopie „bolo'bolo“ bekannt geworden ist. Seinen neuesten Roman „Akiba“ bespricht Jochen Knoblauch in dieser Ausgabe - ergänzt durch ein Interview mit dem Autor. Seite 6 KINOAnfang August kam der israelische Spielfilm „Sweet Mud - im Himmel gefangen“, der auf der Berlinale 2007 den Gläsernen Bären gewann, hierzulande in die Kinos. Der Film spielt in einem Kibbuz, einer ländlichen Kollektivsiedlung in Israel mit gemeinsamem Eigentum und basisdemokratischen Strukturen.
Seite 11 PERSONENEben jetzt, wo der Casinokapitalismus ins Wanken gerät und viele sich fragen, welche Alternativen es denn geben könnte, kommt diese politische Autobiografie gerade recht. Maria Mies vertritt die Subsistenzperspektive, das heißt eine Selbstversorgungswirtschaft - nicht gleichzusetzen mit Autarkie. Eine anregende Lektüre für alle, für die die Welt der Waren nicht der Weisheit letzter Schluss ist.
Maria Mies Seite 12 § 129-VERFAHREN EINGESTELLTDas mit den bundesweiten Durchsuchungen von über 40 Wohnungen und Projekten am 9. Mai 2007 (s. CONTRASTE Nr. 273, Juni 2007) bekannt gewordene §129a-Verfahren (Bildung einer terroristischen Vereinigung) ist am 24. September 2008 eingestellt worden. Seite 12 SOZIALGENOSSENSCHAFTENEngagementsuchende Wohlfahrtsverbände können vom Grundverständnis neuer Genossenschaften viel lernen. Dies birgt die Chance, vielen Verbrauchern, ob privat oder gewerblich, eine faire Alternative zur bisherigen Situation zu bieten, so zumindest die Überlegungen und Gedanken eines Fachfremden zum Abschluss der 16. Internationalen Genossenschaftswissenschaftlichen Tagung vom 7. bis 9.10.2008 an der Universität Köln. Seite 13
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