Monatszeitung für Selbstorganisation
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REPRESSIONDrei des "Hausfriedensbruchs" in der Kölner Arbeitsagentur Angeklagte betraten am 5. März den Amtsgerichtssaal in Mafia-outfit: schwarze Anzüge und schwarze Sonnenbrillen. Rund fünfzig ZuhörerInnen mussten sich durch Sicherheitsschleusen, Durchsuchungen und Barrieren quälen, bevor sie hinter Trennscheiben wie bei einem Terroristenprozess Platz nehmen durften. "Rebel Clowns" vor Gericht auf STRIKE BIKEÜber die Betriebsbesetzung der ehemaligen Fahrradfabrik "Bike Systems GmbH" in Nordhausen, die Produktion des "Strike Bike" und der endgültigen Schließung Anfang November hatte CONTRASTE in den vergangenen Ausgaben berichtet. Einige der ehemaligen Beschäftigten möchten nach dem Erfolg des "Strike Bike" auch weiterhin Fahrräder in Eigenregie produzieren. Ab Mitte des Jahres soll es mit einer neu gegründeten Fahrrad-Manufaktur wieder losgehen. Seite 3 LOS APISQUILLOS
Die Kommune "Los Apisquillos" wurde im Herbst 2000 in dem in den Bergen von Madrid liegenden Dorf "Puebla de la Sierra" gegründet. Heute besteht sie aus zehn jungen Erwachsenen und einem Kind. Seite 3 FREIRÄUME"Bei dem, was wir "Freiräume" nennen, handelt es sich um Orte, die provozierend sind und die den sie umgebenden gesellschaftlichen Raum zur Weiterentwicklung zwingen. Aber wovon sind diese Freiräume frei? Die Idee kann der Realität näher kommen, wenn die Freiräume sich auch selbst herausfordern und über die Machtpositionen und sozialen Normen reflektieren, die in ihrem Inneren eine Rolle spielen ", so die Gruppe KRAN aus Kopenhagen in ihrem Beitrag über die inneren Widersprüche der Solidaritätsbewegung zum im März 2007 abgerissenen Zentrum "Ungdomshuset". Seite 4 VON DER FABRIK, IN DIE STADT
Mitten im Wahlkampf 1969, zwischen den Schildern, die dafür einnehmen sollten, den Kommunismus zu fürchten oder die Demokratie zu wagen, entschlossen sich die Arbeitenden der Hoesch-Stahlwerke in Dortmund zu Streik. Schon in den beiden Jahrzehnten zuvor hatten die Beschäftigten der drei fusionierten Werke, vor allem die der "Westfalenhütte", immer wieder die Arbeit niedergelegt. Meistens jedoch gelangten diese "wilden" Proteste gegen Ungerechtigkeiten bei den Löhnen und Unerträglichkeiten der Arbeitsbedingungen nicht an die Öffentlichkeit, sondern wurden "diskret" vor Ort erledigt, und es hatte dabei Zugeständnisse an die Streikenden gegeben. Seite 5 BEFREIUNG IM 21. JAHRHUNDERT
Mit seinem neuesten Buch legt der in Brasilien lebende Helmut Thielen ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Gesellschaft jenseits von Staat und Kapital vor. Mit seinen produktiven Ideen und seiner manches Mal polemisch zugespitzten Kritik, mit seinen Gedanken zu Widerstand und zu konstruktiven Alternativen zeigt der Autor Wege für die dringend notwendigen Veränderungen auf. Seite 6 NETZ SOZIALE ÖKONOMIE BASEL
Die Genossenschaft Netz Soziale Ökonomie besteht aus zivilgesellschaftlichen und kommerziellen Organisationen, die nach dem Prinzip "eine Person, eine Stimme" selbstverwaltet werden. Ende Februar fand die erste "BonNetzBon"-Messe in Basel statt. Mehr dazu auf Seite 6 GREENWASHING
Ölkonzerne lassen Blumen wachsen, Autofahren ist gut für das Klima und Fliegen verursacht weniger Emissionen als ein Familienauto. Grüne Imagewerbung ist groß im Kommen. Kaum ein Tag, an dem nicht irgendein Unternehmen auf schön gestalteten Anzeigen und Werbeplakaten erklärt, wie es sich für den Umweltschutz einsetzt, oder ein grünes Vorzeigeprojekt anpreist. Seite 11 KRITISCHE STUDIE "DEMOKRATIE"Der hessische Umweltaktivist und Buchautor Jörg Bergstedt geht mit seiner Studie "Demokratie. Die Herrschaft des Volkes. Eine Abrechnung" hart mit dem Demokratie-Verständnis, wie es in Deutschland von Politik und Medien geprägt wird, ins Gericht. Seite 12 STRAFVOLLZUGMan muss kein ausgewiesener Gegner von Privatisierungen öffentlicher Einrichtungen oder des Strafvollzugssystems an sich sein, um sich vorstellen zu können, dass Verlagerungen im Bereich des Justizvollzuges vom Öffentlichen Dienst weg, hin zur Privatwirtschaft zumindest nicht förderlich für die Gefangenen sein werden. In der Realität dürften die Privatisierungsbestrebungen viel mehr drastische Verschlechterungen zur Folge haben, so dass die jetzt schon teilweise krisenhafte Lebenslage Inhaftierter sich weiter zuspitzen dürfte. Seite 12
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