Monatszeitung für Selbstorganisation
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HUNGERSTREIKAns Kreuz geschlagen hat sich Jesús Hidalgo vor der Vertretung der spanischen Zentralregierung in Andalusien. Mit seinem Hungerstreik will er auf die fatalen Bedingungen aufmerksam machen, denen Einwanderer als Helfer in der Olivenernte ausgesetzt sind. SUBVERSIVE KLANGWELTENIm Januar diesen Jahres war das "Chumbawamba-Gründungsmitglied Danbert Nobacon solo auf Deutschlandtour und trat u.a. beim Konzert im Rahmen der alljährlich stattfindenden Rosa-Luxemburg-Konferenz auf. Seite 2 MEDIENWenn es um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Rotlichtmilieu tätigen Frauen geht, weiß Redakteurin Juanita Rosina Henning, dann ist das ein Thema für "La Muchacha", Deutschlands einziger Prostituiertenzeitung, die vom gemeinnützigen Frankfurter Verein "Doña Carmen" herausgegeben wird. Seite 3 SOLIDARISCHE ÖKONOMIEUnser Diskussionsbeitrag von Judith Dellheim wirbt dafür, Solidarische Ökonomie mit linken politischen Strategien und gesellschaftspolitischen Reformalternativen zu verbinden. Er fragt, wie Menschen ermutigt werden können, gemeinsam mit anderen ihre Alltagsprobleme zu mildern und zugleich für grundlegende gesellschaftliche Veränderungen einzutreten. Seite 4 GRUNDEINKOMMEN
Die Idee eines Grundeinkommens ist vor allem durch die Vorschläge des Chefs der Drogeriemarktkette dm, Götz Werner, in der Gesellschaft angekommen. Er bezieht sich dabei auf die Anthroposophie Rudolf Steiners, wie Kovce und Uhlenhoff in der Januarausgabe der CONTRASTE dargelegt haben. Nachdem Waldorfschulen, anthroposophische Medizin und anthroposophisches Bankwesen sich in Nischen etablieren konnten, nun also ein gesamtgesellschaftliches Konzept auf Basis der anthroposophischen Lehre. Ein Debattenbeitrag von Elisabeth Voß zu Götz Werners anthroposophischer Steuerreform auf Seite 5. 1968
In der medialen Öffentlichkeit erscheinen heute das Jahr 1968 und seine Jahrestage als so weit entfernt, dass sich nicht nur um die Kommune I und ihre Helden, sondern sogar um die gesamte Rebellion herum eine ebenso florierende wie harmlose Erinnerungsindustrie entwickeln konnte. Gleichzeitig, so zumindest die These unserer Autoren, sind viele gesellschaftlichen Debatten und eine zeitgemäße politische Analyse der heutigen Verhältnisse ohne eine Befassung mit "1968" nicht zu verstehen bzw. zu leisten. Welche Brüche und Verbindungslinien sind in diesem Zusammenhang wichtig, was bedeuten die "1968er Jahre" für heute, aber auch: Was bedeutet die aktuelle gesellschaftliche Situation für die Rezeption und Historiografie dieser "globalen Revolution"? Seite 6 EINGESTELLTDie kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, mit Unternehmens- und Wirtschaftsgeschichte, mit Bevölkerungspolitik und Medizin- und Wissenschaftsgeschichte waren die Kennzeichen der Zeitschrift "1999", die seit 2003 dann unter dem Namen "Sozial.Geschichte" erschien. Mit dem letzten Heft des Jahrganges 2007 stellt die Zeitschrift, die seit ihrer Gründung 1986 als eines der Flaggschiffe der kritischen Geschichtswissenschaft im deutschsprachigen Raum gelten kann, nun ihr Erscheinen ein. Seite 6 GEMEINSCHAFTEN
"Je länger ich in Twin Oaks lebe, desto mehr fällt mir auf, dass wir, obwohl wir uns als Kommune begreifen, ja auch ein 100-Seelen-Dorf sind und Ähnlichkeiten mit Dörfern überall auf der Welt haben. Es gibt hier den Dorf-Apotheker, den Dorf-Schreiner und so weiter. Und wir haben auch unsere eigenen Twin Oaks-Sitten entwickelt - Rituale und Zeremonien, die nur in unserem Dorf-Leben vorkommen, inbegriffen. Dank dem Organisationstalent einesMitglieds - unseres Festmanagers - feiern wir stilvoll übers ganze Jahr", so Autorin Valerie Livingwater, Twin Oaks auf Seite 11. LITERATUR ZU HEILIGENDAMMKnapp 30 Personen vom "Komitee für Grundrechte und Demokratie" machten sich am 1. Juni 2007 auf den Weg nach Heiligendamm. Dort beobachteten sie vom 2. bis 8. Juni das demonstrative Geschehen rund um den G-8-Gipfel. Der Bericht ihrer Beobachtungen liegt nun als buchdicke Broschüre im Eigenverlag des Komitees zum Preis von 10 EUR vor (Dez. 2007). Zusätzlich ist auch ein Buch erschienen, in dem der Republikanische AnwältInnenverein die rechtspolitischen Aspekte des G8-Gipfels und der damit zusammenhängenden Proteste beleuchtet. Um die Rechte der sozialen Bewegungen zu verteidigen, war schon Monate vor den Gipfelprotesten klar, dass über hundert RechtsanwältInnen aus ganz Europa vor Ort aktiv sein würden. Gemeinsam mit den Ermittlungsausschüssen organisierten sie sich unter dem Dach des Republikanischen Anwältinnen- und Anwältevereins als Legal Team/Anwaltlicher Notdienst. Seite 12 SONNENSTADT JEVER EG
Mitte 2007 wurde in Jever die 1. Bürger-Photovoltaik-Genossenschaft im Weser-Ems-Gebiet initiiert. Damit haben die Bewohner der Stadt Jever im Rahmen eines Pilotprojektes der neu gegründeten Genossenschaft "Sonnenstadt Jever" erstmals die Gelegenheit, sich aktiv am Umweltschutz zu beteiligen und gleichzeitig eine vergleichsweise gute Rendite zu erzielen. Nach einem gelungenen Start in Jever soll das Genossenschaftsmodell auf andere Kommunen im Jeverland übertragen werden. Seite 13
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