Monatszeitung für Selbstorganisation
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BERUFSVERBOTDas erste Berufsverbot für einen Lehrer in Baden-Württemberg seit zwoelf Jahren hat zunächst Bestand: Das Karlsruher Verwaltungsgericht wies am 13. März 2006 die Klage eines Heidelberger Realschullehrers gegen die Entscheidung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zurück, das seine Einstellung wegen Zweifels an seiner Verfassungstreue abgelehnt hatte. "SWING TANZEN VERBOTEN"Emil Mangelsdorff, 1925 in Frankfurt am Main geboren, gehört zu den wichtigsten und profiliertesten Jazzmusikern Deutschlands und gilt als einer der weltweit besten Saxofonisten. Zugleich versteht er sich als Künstler mit gesellschaftlicher Verantwortung, das unterstreicht er beispielsweise durch seine Gesprächskonzerte "swing tanzen verboten - Als Jazzmusiker im Nationalsozialismus". Seite 3. SUBVERSIVE KLANGWELTENEs war die Zeit, wo wie zu keiner anderen Zeit mehr Ruckmusik und Jugendrebellion zusammenfielen und Rockmusik mit einer Infragestellung aller Werte und Moralvorstellung einherging. Gleichzeitig wurden hier die Weichen gestellt für eine neue musikalische Revolution - den Punkrock! Amerikanische Undergroundmusik auf einem Sampler von Zeitzeugen zusammen gestellt. DJ Chaoz auf Seite 3. WAGENPLÄTZEÜber ein Jahrzehnt lebten die BewohnerInnen des Berliner Wagenplatzes "Schwarzer Kanal" völlig unbehelligt direkt an der Schillingbrücke. 2002 mussten sie der neuen Bundeszentrale von Ver.di weichen. Nach langen Verhandlungen bekam der TransgenderFrauenLesben-Wagenplatz einen mehr oder weniger guten Ersatzplatz. Doch auch dort haben sie keine Ruhe. Seite 4 HOF ULENKRUGDie Idee, alte Getreidesorten anzubauen, haben die BewohnerInnen vom Hof Ulenkrug in Mecklenburg-Vorpommern vor allem aus Frankreich importiert. Dort hatten sich sogenannte "Bäckerbauern" zusammengeschlossen, die ihr Getreide selbst vermahlen und verbacken. Seite 4 BESETZT!Kaum zu glauben. Es handelt sich um 381 intakte Wohnungen im Köln-Deutzer Stadtteil, dem Barmer Viertel, von denen mittlerweile 240 besetzt wurden. "DEUTZland" ist entstanden. Der Kölsche Klüngel hat schon viele Stilblüten hervorgebracht, aber mit dem Abgang der Investoren für ein geplantes hochtrabendes Projekt mit neuem ICE-Bahnhof und extremen Bürohochhäusern begann der Irrsinn hoch zehn. Näheres auf Seite 5. SOLOTHURNER FILMTAGENicht wenige der seit einundvierzig Jahren im Rahmen der Solothurner Filmtage gezeigten Werke werfen brisant-politische Fragen auf. Vier der auf der Leinwand gezeigten Filme, die im Januar 2006 liefen, bespricht unser Autor René Hamm auf Seite 6. ARGENTINIENEinige Tage vor Weihnachten des Jahres 2001 schaute die Weltöffentlichkeit nach Argentinien. Der so genannte "Argentinazo" weckte die Hoffnung vieler, die lange auf eine Reaktion der Unterdrückten gewartet hatten. Es gab unzählige Informationen über neue Formen sozialer Bewegungen, die sich über Jahre entwickelt hatten und vor allem ein Novum: die besetzten Fabriken. Seite 11 ENERGIEGENOSSENSCHAFTENIn Delmenhorst wollen Bürger das Preisdiktat der Stadtwerke brechen. Künftig soll eine Genossenschaft das Gas einkaufen und verteilen. Und die Teutoburger TEN mit Sitz in Hagen versorgt bisher schon zwei Gemeinden über ihre Leitungen mit Gas. Nun übernimmt diese im kommenden Jahr das Gasleitungsnetz einer weiteren Gemeinde. Die BUSO Bund Solar eG in Frankenberg verlieh 2006 erstmals den "BUSO Solardachpreis". Eine Bio-Methan-Anlage für fünf Millionen Euro wollen die Stadtwerke Aachen errichten. Sie soll mit Mais aus umliegenden landwirtschaftlichen Flächen "gefüttert" werden. Kooperationspartner ist die "Buir-Bliesheimer Agrargenossenschaft". Alles auf Seite 12/13. |
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