Monatszeitung für Selbstorganisation
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DIE UNSOLIDARISCHE ÖKONOMIEGhettos (und Banlieues) wuchern dort, wo der Kapitalismus noch einen Sozialstaat alimentiert. Wo Slums wuchern, zeigt sich der Kapitalismus als das, was er wesentlich ist und immer schon war: als Asozialstaat. Ghettos sind Softvarianten der Slums, aber dennoch Zonen des ständigen Mangels an allem – trotz Sozialhilfe. Um sie herum funktioniert das Leben der Mittel- und Oberschichten. Am Horizont der Ghettos schimmert immer der »american way of life«. „Überleben in Slums und Ghettos“ von Wolfgang Ratzel auf GENTRIFIZIERUNGIm dritten und vorläufig letzten Teil unseres Überblicks über die Konfliktfelder in Hamburg zeigen wir auf, wie vielfältig der Widerstand geworden ist. Es wurde ein „Recht auf Stadt“-Netzwerk gegründet. Das Spektrum der vertretenen Initiativen reicht dabei von KünstlerInnen über verschiedene Bürgerinitiativen, darunter auch KleingärtnerInnen, bis hin zu Gruppen und Projekten aus der linken und autonomen Szene. Seite 3 und 4 JUBILÄUM„Buchladen zu verschenken“ stand im Herbst 1989 eine Kleinanzeige in der taz mit einer Telefonnummer in Flensburg. Diese war vom seit 10 Jahren existierenden Flensburger Szene-Buchladen „Tigerberg“. Dies war der Start der Carl-von-Ossietzky Buchhandlung in Flensburg. Seite 6 EVGFrischer als aus Bioläden, solidarischer als im Naturkosthandel – der »Löwengarten« im Spreewald bietet als Verbraucher-ErzeugerInnen-Gemeinschaft Lebensmittel bester Qualität ohne Raubbau an Natur und Gesellschaft. Vereinsvorstand Simon Junge will helfen, die Lücke zwischen Gesinnung und Tun, die sich manche von uns eingestehen müssen, zu verringern. Seite 11 CHIAPASAm Neujahrstag 1994 erhoben sich ein paar tausend schlechtbewaffnete Indios und Mestizen im südöstlichsten Bundesstaat Mexikos, erklärten dem Staat einen nationalen Krieg und begannen Ländereien zu besetzen. Der Aufstand scheiterte und die anfängliche Guerilla transformierte sich in der Folgezeit in eine einzigartige soziale Bewegung. Aus revolutionären Absichten wurden reformerische. In bis dahin nicht gekannter Weise verbinden die Zapatisten bis heute lokale Protestanliegen gegen Gewalt an Minderheiten – insbesondere indigenen Frauen – mit nationalen Forderungen an die Zivilgesellschaft für eine Demokratisierung Mexikos in einem globalen Problembewusstsein der zunehmenden Neoliberalisierung. Seite 12 ENERGIE IN BÜRGERHAND
Über 10 Millionen EUR wurden bisher auf den Treuhandkonten der »Energie in Bürgerhand eG« eingezahlt und weitere 20 Millionen EUR als Zusagen gegeben. Erstes Projekt sollte der Einstieg in die »Thüga AG« sein, frühere Tochter der E.ON und seit Anfang dieses Jahres in der Hand zweier Stadtwerkeverbünde, der »Kom9« und der »Integra«. Monatelang führten die Verantwortlichen von »Energie in Bürgerhand« Gespräche vor allem mit Vertretern der »Kom9«, um über eine Beteiligung an der »Kom9« den Einstieg in die Thüga AG zu erreichen. Ende Juli kam die Absage: Genussrechte wurden als Möglichkeit in Aussicht gestellt, aber kein Einstieg als gleichberechtigter Gesellschafter. Seite 13 GENOSSENSCHAFTENDer Prüfungsverband für kleine und mittlere Genossenschaften (PkmG) versteht sich als Ansprechpartner für Genossenschaften, die sich aufs Wesentliche konzentrieren, die ihren Prüfungspflichten so effizient und kostengünstig wie möglich nachkommen wollen. Ein Porträt auf Seite 13 AKTIONSFORSCHUNGEntwicklung von Handlungshilfen für Kooperativen im Bereich Haushaltshilfen für Senioren und Familien im Grenzbereich Bürgerschaftlichen Engagements und genossenschaftlicher Professionalisierung ist Gegenstand eines kleinen Aktionsforschungskonzepts mit dem Namen SENIO-KOOP. Seite 13
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