Monatszeitung für Selbstorganisation
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PROJEKTEDas "EX" im Kreuzberger Gewerbe- und Initiativenzentrum Mehringhof ist schon Legende. Im Februar 1998 übernahm eine bunte Mischung aus den verschiedensten linken Gruppierungen und Zusammenhängen die Kneipe vom ehemaligen Kneipenkollektiv. Das "EX" wird von knapp 100 Menschen aus ca. 20 Gruppierungen im Alter zwischen 17 und 57 Jahren betrieben. Zunächst als Experiment gedacht, ist es nach mehr als zwei Jahren erfolgreichen Betrieb wieder eine Institution geworden. Seite 3 ASYLCARDDer bayerische Innenminister Günther Beckstein will im Rahmen eines vorerst auf Nürnberg beschränkten Pilotversuchs die Einführung einer Chipkarte im Asylverfahren testen. Gegen dieses Angebot an die Bundesregierung wendet sich das "Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung" in einer Erklärung. Seite 3 AKTIONSFAHRRADTOUR FüR ATOMARE ABRÜSTUNGAm 29. Juli startet am deutschen NATO-Hauptquartier in Heidelberg eine sechstägige Aktionsradtour für Frieden und Umwelt. Sie führt entlang von Rhein und Mosel nach Cochem und geht dort am 3. August über in ein einwöchiges Friedenscamp, die Atomwaffen-Frei-Zeit 2000. Seite 4 ERSTES EUROPÄISCHES ENDLAGER GEPLANTCa. 150 km von der deutschen Grenze entfernt soll in Lothringen das erste europäische Endlager für Atommüll entstehen. In der dünn besiedelten, strukturschwachen Region rechnet die rot-grüne Regierung in Paris mit weniger Protest. Mitte März gab es eine Demo gegen das "Atomklo in Saar-Lor-Lux" mit 700 TeilnehmerInnen. Seite 4 ÖSTERREICHÖsterreich ist auf dem Weg zum autoritären Regime. Zu spüren bekommen das auch die Frauenprojekte, die nach Abschaffung des Frauenministeriums durch die "schwarz-blaue Regierung" um ihre Existenz bangen. Seite 5 Auch die Soziokultur wird von der "schwarz-blauen Regierung" abgestraft. In einer Bierzeltrede am Aschermittwoch in Ried am Innkreis wurde zum neuen Verhältnis von Kunst, Kultur und Staat deutlich gemacht, dass "man die Hand nicht beißen dürfe, die einen füttert". Auch politische Kulturarbeit gerät immer stärker ins Visier der Politik. Ein Bericht über die Konferenz "sektor3/kultur" auf Seite 5. EIGENARBEITBei der Münchener "anstiftung" ist man enttäuscht: Das Konzept der Eigenarbeit, in Bayern und anderswo im Westen bewährt, scheint in Wolfen, zu DDR-Zeiten Hochburg der Chemieindustrie, nicht aufzugehen. Seite 10 INNENSTÄDTEDie Innenstädte waren im Visier der Innenminister der Länder auf ihrem Treffen Anfang Mai. Sie sollen zwecks Kriminalitätsbekaempfung demnächst an den entsprechenden Brennpunkten Videoüberwacht werden. Schon bevor das Big Brother-Zeitalter in den Innenstädten anbricht, werden im Vorfeld von den Stadt- und Gemeindeparlamenten die Straßenordnungen geändert. Die tägliche Praxis der Vertreibung am Beispiel der Kölner Straßenordnung auf Seite 10. JUGOSLAWIENDer jetzt 73jährige Anwalt Ramsey Clark war von 1961 bis 1969 USA-Regierungsmitglied, die letzten drei Jahre als Justizminister. Er hat sich gegen den Vietnam-Krieg ausgesprochen und war gegen den Golfkrieg engagiert. Mittlerweile ist er Leiter des "International Action Center" und Organisator eines USA-Tribunals über den NATO-Krieg gegen Jugoslawien. Ein Interview mit ihm in seiner New Yorker Kanzlei auf Seite 11. Ob sich der Krieg der NATO gegen die Bundesrepublik Jugoslawien gelohnt habe, wurde Außenminister Joseph Fischer zum Jahrestag des Beginns der Bombardierungen von der "Zeit" gefragt. "Ein klares Ja. Auch wenn uns die Entscheidung nicht leicht gefallen ist und wir noch weit von einer wirklichen Lösung des Konflikts entfernt sind", war seine Anwort. Wie er sich die "wirkliche Lösung des Konflikts" vorstellt, vertraute er dem Berliner Korrespondenten von "Le Monde" an: Die "albanische Frage" solle nach dem Vorbild der der deutschen Wiedervereinigung gelöst werden. Seite 11 SCHWARZBUCH KAPITALISMUSDer Krisentheoretiker Robert Kurz stellte vor kurzem im Düsseldorfer Kultur- & Kommunikationszentrum "zakk" seinen Abgesang auf die Marktwirtschaft vor. Ein Interview über Marx, Krise, Chrash und Riots auf Seite 12. GENOSSENSCHAFTENDie 31.000 Bauern der schwedischen Forstgenossenschaft Södra besitzen das, wovon andere Waldbesitzer nur träumen: Zellstofffabriken, Sägewerke und Anlagen zur Herstellung von Bio-Brennstoffen aus Holzabfall. Der Sächsische Verein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e.V. veranstaltete Anfang April ein Forum mit Vertretern sächsischer Wohnungsbaugenossenschaften. Auf dem Forum wurden zahlreiche neue Ideen und Initiativen vorgestellt, die zeigen, dass genossenschaftliches Wohnen auch für junge Menschen eine Menge Anreize bieten kann. Seite 13
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