Monatszeitung für Selbstorganisation
|
KURDISTAN-SOLIDARITÄTAm 25. Januar 2000 hat das Bundeskriminalamt (BKA) auf Weisung der Bundesanwaltschaft (BAW) mehrere Wohnungen und Büros in Hamburg und Köln durchsucht. In Belgien wurden mehrere Personen von einer Spezialeinheit in Amtshilfe für die deutsche BAW vorübergehend festgenommen. In Hamburg wurde nachmittags als Folgemaßnahme in der "B5" (Brigittenstr. 5) das Büro von "nadir" durchsucht. Auf dem nadir-Server befinden sich die Web-Siten verschiedener linker Gruppen und Zeitschriften. ÖKONUXVom Betriebssystem Linux ist bekannt, dass es eine stabil laufende Alternative zum Windows-Betriebssystem ist. Das Linux zugrunde gelegte Entwicklungskonzept ist auch politisch hochinteressant - wurde es doch von einer Vielzahl von Menschen freiwillig und selbstorganisiert entwickelt und ist zudem kostenlos zu haben. Mehr zum Thema und einer neuen Mailing-Liste zur "Neuen Ökonomie" auf Seite 2. SAARLAND: NEUES POLIZEIGESETZ KOMMTDie CDU-Landesregierung im Saarland arbeitet zur Zeit an einer Verschärfung des saarländischen Polizeigesetzes. Nach Auffassung der AKTION 3.WELT Saar werden Bürger und Bürgerinnen durch diese geplanten Veränderungen per se zum Sicherheitsrisiko erklärt. Seite 2 VERBÄNDEIn Hessen dürften ca. 10.000 Erwerbstätige in "demokratischen" Arbeitsverhältnissen beschäftigt sein, schätzt Uwe Weppler, seit 1990 Verbandssekretär beim Verband der selbstverwalteten Betriebe in Hessen (VSBH) in seiner Standortbestimmung des Verbandes ein. Dem Verband sind Betriebe und Vereine mit ca. 1.000 Beschäftigten angeschlossen. Ihm wurden nach dem Regierungswechsel im vergangenen Jahr sämtliche Mittel zur Förderung von Betriebsberatungen für selbstverwaltete Betriebe gestrichen. Seite 3 BROT STATT BÖLLERJahr für Jahr versuchen verschiedene Hilfswerke zum Jahresende unter dem Motto "Brot statt Böller" den BöllerkäuferInnen ein schlechtes Gewissen einzureden. Die AKTION 3. WELT Saar meint: Schlechtes Gewissen hilft nicht gegen Hunger... Seite 3 DEBATTEIn CONTRASTE Nr. 183 eröffnete Gerhard Kern die Debatte unter dem Titel "Individuelle Utopisten und die Anarchie" mit einem Beitrag von Ernst Bloch über Stirner, Proudhon, Bakunin. Ein erster Debattenbeitrag zum Thema von Johannes Hilmer, Bochum auf Seite 4. JUGENDUMWELTDie Umweltbewegung hat ihren Frieden gemacht. Es gab kaum Proteste, als die Verbände Mitte der 90er Jahre damit begannen, einen Austausch mit der Industrie und staatlichen Gremien zu suchen. "Tortenwürfe" während einer Podiumsdiskussion beim Jugendumweltkongress am 29. Dezember 1999 könnten den Anfang vom Ende dieses Friedens bedeuten. Seite 5 LOKALE ÖKONOMIEVor einem Jahr wurde im Hamburger Stadtteil Ottensen der Stadtteilladen "Neue Arbeit" eröffnet. Besonders das Projekt "UMSONST-Laden" wird von immer mehr Leuten angenommen. Mehr zum "UMSONST-Laden" und anderen Projekten auf Seite 10. NEUE ARBEITCa. 90 Personen folgten Mitte Dezember der Einladung, sich über das Konzept "Neue Arbeit" des Philosophen F. Bergmann und dessen praktische Umsetzung zu informieren. Bei der Berliner Veranstaltung wurde über die laufende Arbeit verschiedener bundesdeutscher Projekte berichtet. Seite 10 ARBEITEN UND TROTZDEM LEBENDie Dresdener Initiative "Samba rabota" will arbeitslos gewordene Menschen, dazu ermutigen, aus dem "Fluch" eine Chance zu machen, eigene Resourcen zu erkennen und statt weiterer Entfremdung mit neuen Arbeitsformen einen Schritt auf sich selbst zuzugehen. Seite 11 ARBEITSLOSENGEWERKSCHAFTMitte November trafen sich etwa hundert Arbeitslose aus mehr als 20 verschiedenen Arbeitsloseninitiativen zu einer ersten Gründungsversammlung der "Deutschen Arbeitslosengewerkschaft" (DaLoG) in Köln. Seite 11 AGRARGENOSSENSCHAFTENIn der DDR steuerten Agrarbetriebe Geld zu Dorfkonsum, Straßenbau und Jugendclub bei. Viele sitzen deshalb jetzt auf Altschulden. Die meisten können sie nicht abbezahlen. Über 200 Agrarbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern sind davon betroffen. Seite 12 FRAUENCOMPUTERSCHULENBEWEGUNG1999 feierte die Frauen-Computer-Schule München nicht nur ihren neunten Geburtstag, sondern auch die Gründungsversammlung der ersten Frauenaktiengesellschaft: 160 Aktionärinnen zeichneten das Grundkapital in Höhe von 350.000 Euro der neu gegründeten Frauen-Computer-Schule AG. Das idealistisch-wirtschaftlich geführte Unternehmen mit 4.000 Teilnehmerinnen jährlich gehört damit zu den Ersten, die das von Frauen konzipierte Führungskonzept e-motio@l business(r) verwirklichen. Seite 12 GENOSSENSCHAFTENEinkaufsgenossenschaften sind Zusammenschlüsse von Einzelpersonen und/oder kleinen und mittleren Unternehmen mit dem Ziel, durch die Vorteile und Kräfte der Gruppe mehr Einfluss am Markt zu gewinnen. Burghard Flieger stellt die Konzeption zur Gründung von Energieeinkaufsgenossenschaften vor auf Seite 13.
|
Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser
Website an: CONTRASTE
|