Monatszeitung für Selbstorganisation
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Frauenbank kommt!frauenbank.deEine Bank für Frauen. Eine Bank für Umbruchsituationen. Eine Bank für Unternehmerinnen - Die Frauenbank ist eine Online-Bank. Daher der Name: frauenbank.de Von Angelika Huber, München - Die Idee, eine Frauenbank zu gründen, ist nicht neu: 1910 bis 1916 gab es in Deutschland die Berliner Frauenbank, 1975 wurde die women's bank in New York gegründet (allerdings scheint sie gescheitert zu sein), weitere mir bekannte Aktivitäten beziehen sich vor allem auf Asien und Afrika. Dort dienen die an Frauen ausgegebenen Kredite in erster Linie der Beschaffung von Produktionsmitteln, teilweise werden Mischformen von Leasing und Ratenkauf realisiert. Dass eine Frauenbank Sinn macht - auch und gerade in Deutschland - ist evident und zudem durch zahlreiche Untersuchungen belegt. Banken als Fremdkapitalgeber sind "klassische Bremser" der geschäftlichen Aktivitäten von Unternehmerinnen. "Diese Einschätzung findet sich in nahezu allen Beiträgen, die sich mit der Finanzierungssituation von Unternehmerinnen befassen" (Prof. Dr. Marlene Kück, Mitbegründerin der BkmU AG, der Bank für kleinere und mittlere Unternehmen in Berlin, Gründung 1994, s. www.bkmu.de). Auf der anderen Seite kommt hinzu, dass Frauen im Anlagebereich weniger profitorientiert, sondern mehr darauf bedacht sind, in sinnvolle Anlagen zu investieren. Das Spektrum möglicher finanzpolitischer Aktivitäten von und für Frauen reicht damit von Mikrokreditprogrammen über Existenzsicherungs- und Erweitungsfinanzierungen, Zwischenfinanzierungen und Beteiligungen bis hin zu analogen Refinanzierungsaktivitäten, also Anlageformen, die ökologische und ökonomische (Frauen-)Interessen vereinen. Von diesen Bedingungen ausgehend ergibt sich naturgemäß die Einbettung einer Frauenbank in frauenpolitische Zusammenhänge. frauenbank.de versteht sich explizit als Bestandteil der Frauenbewegung, und zudem als Onlinebank: besuchen Sie www.frauenbank.de! Gründung und Geschäftsaufnahme der Frauenbank können allerdings erst erfolgen, wenn ein Eigenkapital von mindestens fünf Millionen Euro nachgewiesen werden kann. Dieses Eigenkapital soll durch die Beteiligung von Aktionärinnen gesammelt werden - deshalb: beteiligen auch Sie sich an der frauenbank.de! Im Internet finden Sie ein Formular, in das Sie Ihre Beteiligungsabsicht sowie die Höhe Ihrer Beteiligung (mind. 250 Euro) eintragen können. Angelika Huber, im Juni 2001, koordinierende Aufsichtsrätin der Frauen-Computer-Schule AG und Gründerin der frauenbank.de Bothmerstr. 21, D-80634 München Fon: (0 89) 139 38 153, Fax: 139 38 155 e-mail: info@frauenbank.de Frauen-Computer-Schule AGDie Münchner Frauen-Computer-Schule, seit Anfang 2000 Aktiengesellschaft, konnte ihren rund 160 Aktionärinnen bei der ersten Hauptversammlung ein sattes Umsatzplus von 22,7 Prozent präsentieren. Mit Kursen für PC-Einsteigerinnen, Online- und Grafikseminaren nur für Frauen erwirtschaftete die Schule im letzten Jahr 2,4 Millionen Mark, sieben Prozent Dividende können die Anteilseignerinnen bei einem Aktienwert von 250 Euro mit nach Hause nehmen. Rund 4.600 Frauen nahmen 2000 an 672 Kursen der 1990 gegründeten Schule teil, Tendenz steigend. Entspannte Atmosphäre, praxisorientierter Unterricht und keine männliche Besserwisserei - der Erfolg hat sich herumgesprochen. "70 Prozent unserer Teilnehmerinnen kommen auf Empfehlung", freut sich Aufsichtsrätin Angelika Huber. Von einer Börsennotierung hält sie vorerst nichts: "Das dient dann nur der Spekulation." Nach: Münchner Merkur, 18.5.2001 |
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