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Monatszeitung für Selbstorganisation

 

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Sommer 2012

Aus CONTRASTE Nr. 334/335 (Sommer 2012, Seite 11)

EINLADUNG ZUM AUSTAUSCH UND AUSEINANDERSETZUNG

Lossehof – Kommune startete im Frühjahr 2012

Einige von Euch waren vielleicht schon mal bei uns – im Frühjahr 2011 fand das »Los Geht’s«-Treffen für Kommune-Interessierte auf unserem Hof statt. Vielleicht erinnerst Du Dich an ein großes, baufälliges Fachwerkhaus mit kleinen Anbauten, an eine Scheune ohne Dach, Obstbäume und ein kleines Flüsschen hinterm Haus. Einige Leute aus der Kommune Niederkaufungen hatten damals die Idee, den Hof zu kaufen und dort eine neue Kommune zu gründen.

Von Claudia Herbst # Nach fast einem Jahr ist es nun so weit – in der Kommune Lossehof in Oberkaufungen bei Kassel kann das Kommuneleben beginnen. Der Hof ist gekauft. Die Gruppe steht. Unser Finanzierungskonzept ist fertig. Unsere Anfragen nach Baukrediten beantworten Stiftungen und Banken mit positiven Signalen. Wir haben Unterkünfte für die Bauphase gefunden.

Hinter uns liegen ein spannendes Jahr, eine Menge Arbeit und eine Menge Spaß. Da gibt es nicht wenig zu tun, wenn viele Menschen unterschiedlichen Alters in unterschiedlichen Lebenssituationen und unterschiedlichen Erfahrungen sich zusammen finden, um gemeinsam zu leben und zu wirtschaften.

Einige haben uns eine Weile begleitet und stellten schließlich fest, dass es für sie gerade so doch (noch) nicht passt. Andere sind dazu gekommen und beteiligen sich nun als Kennenlernies aktiv am Gründungsprozess, um später vielleicht ganz mit dabei zu sein. Wir sind jetzt 18 Erwachsene und 8 Kinder. Aber die Gruppe will noch wachsen. Daher laden wir zu Pfingsten zu einem Treffen für Einstiegs-Interessierte ein. Bin ich gespannt, wer da so alles kommt! (Ich hoffe, dass, wie im letzten Jahr auch, die Glühwürmchen wieder kommen.) Wenn dieser Artikel erscheint, ist das Treffen schon vorbei. Du kannst uns aber natürlich auch später noch kennen lernen und evtl. einsteigen. Ruf einfach an oder schicke uns eine E-Mail. Auf unserer Website kündigen wir immer unsere Veranstaltungen an.

Der Gründungsprozess zehrt an Nerven, menschlicher Energie und Kapital. Nun, wo wir nach und nach anfangen, gemeinsam unseren Alltag zu gestalten, kommen Alltagskonflikte dazu. Dennoch, trotz aller Meinungsverschiedenheiten und Gründungsstress, ist unser gegenseitiges Wohlwollen und der Spaß am Aufbau des Projekts deutlich im Vordergrund geblieben. Und das kommt nicht von ungefähr – unter uns gibt es einige mit langjähriger Erfahrung mit Gruppenleben und -kommunikation. Aus den Anregungen dieser alten Hasen und Häsinnen haben wir ein Modell für unseren internen Austausch über Gefühle entwickelt.

Wir haben uns dafür einige Werkzeuge aus der Radikalen Therapie (RT) ausgewählt, die wir bei jedem unserer Gruppen-Treffen anwenden. Alle bekommen dabei die Gelegenheit, Freude, Vermutungen (Gespinste) und auch Wut, Trauer, Unsicherheit, Angst zu äußern, in einem Rahmen, der dies erlaubt, ohne gleich mit Gegenwehr, Ablehnung, Interpretationen und Auseinandersetzungen rechnen zu müssen. Niemand wird dazu gedrängt etwas preiszugeben, was er_sie nicht möchte.

Ich glaube, dass dies wesentlich mit dazu beigetragen hat und weiterhin dazu beitragen wird, dass sich Missstimmungen nicht hochschaukeln. Und dass wir immer genügend Zeit gefunden haben, uns auch das Gute zu sagen, hat mich immer gefreut und beflügelt und dass es weiterhin so bleiben soll, erfüllt mich jetzt schon mit Vorfreude.

Nein, die Kommune ist nicht das Paradies, und was mag uns noch alles bevorstehen? Jedenfalls wagen wir den Versuch, unsere Vision in die Tat umzusetzen. Wie das gehen soll, haben wir in unserem Gemeinsamen Sinn und Zweck beschrieben:

»Wir entwickeln in unserem Alltag die Idee einer politischen Kommune als gesellschaftliche Alternative weiter und tragen sie nach außen. Unsere gemeinsamen Ziele sind:

• ein solidarisches Miteinander im Kleinen und im Großen; 

• ein ökologisches und nachhaltiges Leben; 

• Selbstbestimmung; 

• Freiheit von Diskriminierung; 

• Freiheit von Herrschaft und von äußerem und inneren Zwang; 

• Auseinandersetzung mit patriarchalischen Strukturen; 

• Transparenz; 

• ein positives Menschenbild und Offenheit gegenüber anderen; 

• Spaß und Lebensfreude.

Auf Basis dieser Werte sind wir offen und laden ein zum Austausch und zur Auseinandersetzung. (...)«

In unmittelbarer Nähe des Lossehofs liegen die drei Kommunen Niederkaufungen, Gastwerke (Escherode) und Villa Locomuna (Kassel), mit denen wir uns vernetzen und gegenseitig unterstützen.

Wenn du uns unterstützen willst, kannst du uns auf verschiedenen Wegen helfen. Wir freuen uns über: 

• Tatkräftige Unterstützung (Baustelle, Feuerholz); 

• Direktkredite (Du kannst Geld, das du selbst gerade nicht benötigst, bei uns anlegen); 

• Bürgschaften (Werden nur dann fällig, wenn unsere Kommune scheitert, also nie); 

• Geld- und Sachspenden; 

• Du kannst bei Freunden, Bekannten und Verwandten um Unterstützung werben; 

• Lerne uns persönlich kennen!

Oberkaufungen liegt in der Nähe von Kassel. Es ist ans Kasseler Straßenbahnnetz angeschlossen. Die nächste Haltestelle bei der Kommune ist »DRK-Klinik «.  

Kontakt: Lossehof e. V., An der Losse 13, 32460 Kaufungen 
Tel. (0 56 05) 919 02 19 und (01 76) 62 99 61 42 
Web: www.lossehof.de E-Mail: info(at)lossehof.de 

Konto: Lossehof e.V., Kto 204006842, BLZ 520 503 53, Kasseler Sparkasse

 

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Copyright © 1999 CONTRASTE Monatszeitung für Selbstorganisation
Stand: 26. Juli 2012