Monatszeitung für Selbstorganisation
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UMSONST-FAHRTAG“Für ein ganz anderes Klima – hier und anderswo!” war das Motto des 2. Bremer Umsonstfahrtages, der auch mit Blick auf den kommenden UN-Klimagipfel in Kopenhagen stattgefunden hatte. Ein Beispiel für Aktionen, die ganz sicher auch nach dem Kopenhagener Gipfel notwendig sein werden – und zwar vielfältig und massenhaft! SUBVERSIVE KLANGWELTENDie Stärke des in Berlin lebenden Pianisten Sascha Mersch liegt in der Vertonung von Lyrik – größtenteils der Lyrik des Schriftstellers Leander Sukov. Aus seiner gleichnamigen Gedichtssammlung »Perlensau« (Kulturmaschinen Verlag Berlin 2008) stammen auch die meisten Texte auf Mersch’s Debütalbum, das knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung seiner EP »Märchenprinz« erschien. Seite 2 JUGENDUMWELTKONGRESSBereits zum 17. Mal findet zur Jahreswende der »JUKSS« statt. Dieser entstand aus der »Jugendumweltbewegung« Anfang der 90er Jahre und ist seitdem ein jährlich stattfindendes Experiment gleichberechtigten und selbstbestimmten Zusammenlebens. Mehr über 10 Tage Utopie und gelebte Selbstorganisation auf Seite 3. GENTECHNIK
Um in einem Land mit 80 Prozent Ablehnung und nur 6 Prozent Zustimmung eine unerwünschte Technik durchzusetzen, bedarf es einiger Tricks. So wurden fast alle Felder, die 2009 in Deutschland zu finden waren, als Sicherheitsforschung deklariert. Der »Werbetrick Sicherheitsforschung« ist Thema unserer vierten Folge der Aufklärungsserie über den Filz in der deutschen Gentechnik. Seite 4 SOLIDARISCHE ÖKONOMIEDer “RAW tempel e.V.” ist eine offene, gemeinnützige Organisation in Berlin-Friedrichhain, deren Ziel es ist, den soziokulturellen Freiraum in Berlin-Mitte zu erhalten. Als Ort des aktiven Austausches bietet er seit nunmehr zehn Jahren verschiedene Betätigungsmöglichkeiten für kulturell Interessierte und AnwohnerInnen. Leider ist dieses Angebot durch den Verkauf des Areals gefährdet. Ein weiteres Beispiel für den derzeit stattfindenden Ausverkauf sozialer und soziokultureller Projekte? Aktuell wurden gerade die Hausprojekte Liebig 14 (http://liebig14.blogsport.de) und Brunnen 183 (mit langjährigem Umsonstladen, http://brunnen183.blogsport.de/) geräumt. Netzwerk News auf Seite 4. »So viel gegenseitige Hilfe ohne Geld und Warenwelt wie möglich, so viel gewerblich orientierte Arbeit wie nötig« so das Motto des AK Lokale Ökonomie Hamburg. Eines seiner Projekte ist neben einem Umsonstladen und Kleinmöbellager die Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt »Schrott wird flott«. Seite 5 ZIVILER FINANZIELLER UNGEHORSAMEnric Duran, politischer Aktivist aus Barcelona, erleichterte zwischen 2006 und 2008 39 spanische Banken um insgesamt 492.000 Euro und verteilte das Geld an antikapitalistische Projekte. Enric hatte sich Mitte März 2009 auf einer Pressekonferenz der Polizei gestellt und sitzt nun im Gefängnis. Parallel zu seiner Aktion wurden in Spanien Zeitungen verteilt, in denen zu massenhaftem »finanziellem zivilem Ungehorsam« und dem Aufbau von antikapitalistischen Projekten aufgerufen wird. Seite 5 DOKUMENTARFILMIm Frühjahr 2009 lief der Spielfilm »Defiance« über eine jüdische PartisanInnengruppe und ihren Widerstand gegen die deutschen Besatzer Polens in den Kinos. Der spannende Film ist ob seiner fiktiven, auf einen Helden zentrierten Inszenierung umstritten. Ganz anders ist »Mir zeynen do!«, ein Dokumentarfilm, den Ingrid Strobl 1992 realisierte: Über den Ghettoaufstand und die PartisanInnen von Bialystok in Ostpolen, über jüdischen Widerstand gegen die deutschen Besatzer. Seite 6 FOOD COOP
»fair – bio – selbstbestimmt«, das sind Schlagworte für das Selbstverständnis vieler Food-Coops und der Titel eines neu erschienenen Handbuchs zur Gründung einer solchen. Das Handbuch beschreibt Coop- Neulingen die Strukturen einer Coop anhand der Rostocker Food Coop »Beifuss« und gibt mit einem Gründungsleitfaden Hilfe zur Selbsthilfe. Seite 12 MEDIEN»Der TagesSatz, der Göttinger TagesSatz, das Straßenmagazin für Obdachlose...«, so oder ähnlich klingt es, wenn die Verkäufer des Göttinger Straßenmagazins Tagessatz die neueste Ausgabe ihres Magazins anpreisen. Sie stehen bei Wind und Wetter auf der Straße und sprechen Passanten an. Die Verkäufer des TagesSatz haben keinen leichten Job. Seite 12 GENOSSENSCHAFTENEine etwas andere, genossenschaftliche Werbeagentur macht endlich, was Kunden schon lange fordern: Professionelle Kommunikationsberatung, leistungsstarke Konzepte und faire Preise besonders für kleine Budgets. Effizienz und Qualität im Sektor »kreative Dienstleistung« ist das Angebot der Kommunikationsgenossenschaft »paragraph eins« eG mit Sitz in München. Seite 13
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