Monatszeitung für Selbstorganisation
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NORDBADENProjektetreffenDas Projektetreffen - ein Zusammenschluß, bei dem es (noch?) nicht nur um Kohle geht!Das Projektetreffen ist ein Zusammenschluß einiger selbstverwalteter Betriebe und Projekte aus dem nordbadischen Raum. Entstanden ist es vor ca. 3 Jahren aus dem konkreten Bedürfnis nach praktischem und inhaltlichen Austausch und Auseinandersetzung. Die Runde ,,Klatsch und Tratsch", der Austausch über den aktuellen Stand in den Projekten (Wie geht's denn so bei Euch?) ist ein nicht unwesentlicher Teil der Treffen, um dann zu inhaltlicher Diskussion, z.B. Fragen von Vernetzung, Selbstverständnisdiskussion, überzugehen. Die letzten Treffen waren gekennzeichnet von Ratlosigkeit, inhaltlicher Leere und wirklichem Klatsch und Tratsch, daß immer mehr Gruppen gefrustet zu Hause blieben und im letzten Treffen grundsätzlich über den Sinn und Zweck des Projektetreffens diskutiert wurde. Der diffuse Wunsch, sich weiterhin zu treffen, stand konträr einer zunehmenden Ökonomisierung der Projekte und der Einschätzung, daß regionale Zusammenschlüsse immer mehr lediglich die Funktion der Beschaffung und Verteilung von Kohle haben, eine Reduktion auf Funktionalisierung, die auch Ausdruck der diesjährigen Projektemesse war. Die Selbstdarstellung der Projekte war nicht mehr Ausdruck und Leben von Ideen, die aus einer Bewegung entstanden sind. Es ging darum, sich möglichst gut zu verkaufen. Verkaufen - das Stichwort, das im Zusammenhang mit zunehmender Professionalisierung und Ökonomisierung und der Möglichkeit des Abziehens öffentlicher Kohle immer wichtiger, vielleicht sogar überlebenswichtig für einzelne Projekte wird. Die Projekte und Betriebe des nordbadischen Projektetreffens wollen sich so nicht reduzieren und funktionalisieren lassen. Neben der Frage der Notwendigkeit, neue Arbeitsformen zu entwickeln, entstand die Idee, dem Gerangel um die Kohle, vor dem wohl niemand gefeit ist, zuvorzukommen, indem alle Projekte einen finanziellen Bedarfsplan entwickeln, der inhaltlich diskutiert werden soll. So hoffen wir, die Kohle wirklich gemeinsam nach inhaltlichen Kriterien verteilen zu können und uns nicht dadurch differenzieren und isolieren zu lassen. Wirklich ein Ansatz? - Wir wissen es nicht - wir wollen es ausprobieren. Auch in unserem konkreten Projektealltag merken wir die Gefahr, uns von der zunehmenden Ökonomisierung einfangen zu lassen. Noch spüren wir unsere Ideen und Phantasien und die politischen Gegenstrukturen unseres Alltags. Wir wollen nicht fragen: wie lange noch, sondern daran festhalten und es weiterleben. So entstand auch die Idee, zusammen mit dem Regionalzusammenschluß der Jugendzentren, dem Netzwerk Nordbaden und dem Projektetreffen auf dem Gelände der Läufertsmühle im nächsten Frühsommer ein Vier-Tages-Fest zu feiern, auf dem Betriebe, Projekte, Gruppen und Initiativen aus dem nordbadischen Raum ihre Erfahrungen austauschen und sich informieren können, zusammen feiern und Perspektiven erleben und entwickeln, als Versuch, Möglichkeiten zu finden, wie es gemeinsam weitergehen kann und soll. Projektgruppe Läufertsmühle, Heiko |
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